Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hat der Einschätzung des rheinland-pfälzischen Justizministers Jochen Hartloff (SPD), Scharia-Richter seien in Deutschland möglich, eine Absage erteilt. „Das erscheint mir für einen Justizminister recht unüberlegt und ruft nur Emotionen auf den Plan“, sagte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Muslimen im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Hamburg. „Ich bin für eine 'moderne' Fassung der islamischen Scharia, aber das braucht noch viel Zeit und gute Entwicklungen bei den Muslimen.“ Auf keinen Fall dürfe der Eindruck entstehen, dass eine muslimische Rechtsprechung eigene Wege in der deutschen Gesellschaft gehe, sagte Jaschke. Eindringlich rief der Weihbischof die Muslime dazu auf, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. „Ich habe Sorge vor Parallelorten, die sich bei uns entwickeln und dazu führen können, dass Unverständnis und Fremdheit wachsen.“ Es sei auffällig, dass Muslime ihre Identität deutlich zeigten, „aus meiner Sicht manchmal etwas übertrieben und nicht ohne Druck“. Dies sei derzeit etwa in Ägypten und Libyen der Fall. „Dass sie auch in Deutschland zeigen wollen, dass sie als Muslime etwas Eigenes sind, kann ich verstehen. Aber sie müssen um die abschreckende Wirkung wissen“, mahnte der Bischof.
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