Muslimische Terroristen, die Anschläge auf Christen verüben, kommen nicht nur aus der traditionell islamischen Welt. In zunehmendem Maße beteiligen sich Extremisten aus Westeuropa und Nordamerika an blutigen Überfällen. Sie kämpfen auf Seiten von Gruppen, die mit dem Terrornetzwerk El Kaida in Verbindung stehen, etwa im syrischen Bürgerkrieg; sie waren aber auch am jüngsten Überfall auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi beteiligt. Nachrichtendienste befürchten, dass sich radikalisierte Muslime im Nahen Osten zu Kämpfern im sogenannten „Heiligen Krieg“ (Dschihad) ausbilden lassen und später als potentielle Terroristen zurückkehren. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen (Köln), sieht die Hauptbedrohung für Deutschland im islamischen Extremismus und Terrorismus. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte er, die Zahl der jungen Männer, die nach Syrien gereist seien, um sich am Dschihad zu beteiligen, sei in wenigen Monaten von 120 auf 170 gestiegen. Es sei nicht auszuschließen, dass sie auch an der Ermordung von Christen mitgewirkt hätten. Sie kehrten wahrscheinlich mit Kampferfahrung, möglicherweise auch mit terroristischen Aufträgen zurück. Insgesamt sollen in Syrien etwa 500 bis 700 Islamisten aus dem Westen kämpfen.
Auch westliche Ausländer überfielen Einkaufszentrum
Ausländer aus dem Westen waren auch am Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi beteiligt, für das die somalische Terrorgruppe el-Shabab (die Jugend) Verantwortung übernommen hat. Dabei wurden 72 Menschen getötet, darunter 61 Zivilisten, und rund 200 verletzt. Etwa zehn bis 15 Kämpfer der radikal-islamischen Miliz drangen am 21. September mit Maschinengewehren und Handgranaten in das Zentrum ein, in dem sich rund 1.000 Käufer befanden. Sie brachten zahlreiche Geiseln in ihre Gewalt. Erst nach vier Tagen konnten kenianische Eliteeinheiten den Überfall beenden, der sich offenbar gegen „westliche“ Einflüsse und jüdische Geschäfte richtete. Zudem verlangte die Shabab-Miliz den Abzug kenianischer Truppen aus Somalia. Die Mörder stammten nach Angaben des Stabchefs der kenianischen Streitkräfte, General Julius Waweru Karangi, aus verschiedenen Ländern. Unter ihnen sollen Kämpfer mit US-amerikanischen oder auch schwedischen Pässen gewesen sein.
Gab eine Britin die Befehle?
Die zum Islam konvertierte Britin Samantha Lewthwaite soll den Terroristen Befehle gegeben haben. Die 29-Jährige ist die Witwe von Jermaine Lindsay, einem Selbstmordattentäter der Anschläge auf U-Bahnen und Busse in London vom 7. Juli 2005. Dabei waren über 50 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden. Den von der somalischen Shabab-Miliz verübten Terroranschlag auf das Einkaufszentrum in Nairobi haben führende Repräsentanten der Muslime und der Christen des ostafrikanischen Landes gemeinsam verurteilt. Jeder Versuch, Konflikte zwischen den Religionen zu schüren, sei zum Scheitern verurteilt, versicherte der Generalsekretär des Obersten Rates der Muslime, Adan Wachu (Nairobi). Der anglikanische Bischof von Nairobi, Joel Waweru Mwangi erklärte, Christen setzten sich auch künftig für den Frieden im Land ein. Von den etwa 40 Millionen Einwohnern sind rund 83 Prozent Christen, acht Prozent Muslime und sieben Prozent Anhänger von Naturreligionen. Der Rest gehört anderen Religionen an. In Somalia haben die schätzungsweise 7.000 Shabab-Kämpfer in den vergangenen sechs Jahren über 18.000 Zivilisten getötet. Sie wollen das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“. Von den 9,4 Millionen Einwohnern sind 99,7 Prozent Muslime und 0,3 Prozent Christen.
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