Friday, September 20, 2013

Irans neuer Präsident wird zum Liebling der westlichen Welt

By Tommy Mueller 

Die neuen Töne aus Teheran kommen im Westen bestens an. Hassan Rohani, der neue Präsident der Islamischen Republik, gibt sich betont moderat. Sein Land habe nie nach Atomwaffen gestrebt, der Iran wolle mit niemandem Krieg führen und sei stets gesprächsbereit. Den Juden schickte er zum Neujahrsfest sogar via Twitter beste Grüße – welch ein Unterschied zu seinem Vorgänger, dem ausgewiesenen Judenhasser Mahmoud Ahmadinedschad. Und prompt überschlagen sich die westlichen Medien vor Begeisterung für den neuen Geist, der nun im Iran herrsche. In Israel werden dagegen die Warnungen vor einem „Wolf im Schafspelz“ immer lauter.
„Lassen wir uns von den irreführenden Worten des iranischen Präsidenten nicht täuschen“, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Iraner inszenierten einen Medienwirbel, während die Zentrifugen zur Urananreicherung weiter rotierten, heißt es in einer Stellungnahme aus seinem Büro. Es komme darauf an, was Rohani tatsächlich tue, nicht auf das, was er sage.
In einem jetzt veröffentlichten Interview mit dem US-Fernsehsender NBC (Foto) ging das iranische Staatsoberhaupt auch verbal auf Distanz zum jüdischen Staat. Er bezeichnete Israel als „Besatzer, die mit ihrer Kriegstreiberei Instabilität in den Nahen Osten gebracht haben.“ Dennoch wolle der Iran mit keinem Land in der Region Krieg führen. Der Frage, ob er den Holocaust - wie sein Amtsvorgänger - für einem Mythos halte, wich Rohani aus: „Ich bin kein Historiker, ich bin Politiker.“
Rohani handle nicht unabhängig, sondern sei eine Marionette der religiösen Machthaber in Teheran. Das unterstrich einer der führenden Iran-Experten in Israel, Dr. Soli Shahvar, im Gespräch mit israel heute. Shahvar, selbst im Iran geboren, leitet das Institut für Iran- und Golfstudien an der Universität Haifa. Der Professor ist davon überzeugt, dass das Regime in Teheran darauf aus war, dass Rohani zum Staatsoberhaupt gewählt wird: „Die haben vier konservative Kandidaten antreten lassen gegen einen, der als Reformer galt. Wenn sie gewollt hätten, dass ein radikal-konservativer Bewerber gewinnt, hätten sie nur einen nominiert, denn bei vier Kandidaten verteilen sich die Stimmen. Dies förderte die Wahl von Rohani. Und das bedeutet für mich, dass sie Rohani wollten. Betrachten wir das einmal in einem größeren Rahmen. Wo steht das iranische Regime heute? Es steht unter enormem Druck aus dem Ausland und unter größerem Druck aus dem Inland. Was kann diesen Druck vermindern? Natürlich die Wahl eines als moderat geltenden Kandidaten.“
Der israelische Iran-Experte hält es für zwingend erforderlich, dass die westliche Welt die Sanktionen gegen die Islamische Republik aufrecht erhält: „Wenn man die Sanktionen fortsetzt und sie vielleicht noch ausweitet, könnte diese Verschärfung tatsächlich zum Kollaps der sogenannten Achse des Bösen im Nahen Osten führen. Jede üble und schlimme Terror-Organisation hier hat Verbindungen zum Iran.“
israelheute

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