Radikal-islamische Terrororganisationen, die einen sogenannten „Heiligen
Krieg“ gegen Andersgläubige führen, versuchen offenbar, einander an
Brutalität zu übertreffen. So hat die somalische Miliz El Shabab (Die
Jugend) jetzt Videos veröffentlicht, die an die Hinrichtung von 21
ägyptischen Christen in Libyen erinnern. Der „Islamische Staat“ (IS)
hatte am 16. Februar ihre Enthauptung im Internet dokumentiert. Die
schwarz maskierten Mörder führten ihre in orangefarbene Overalls
gekleideten Opfer zu einem Strand, an dem sie umgebracht wurden. El
Shabab dokumentiert jetzt in Videos ähnliche Gräueltaten. Eines zeigt,
wie sechs Männer gezwungen werden, im Meer um ihr Leben zu schwimmen.
Vom Ufer aus erschießen sie die Terroristen dann mit Gewehrsalven. Eine
weitere Gruppe von Geiseln wird gezwungen, an einem Strand
niederzuknien. Die Terroristen töten sie durch Schüsse in den
Hinterkopf. Die schätzungsweise 7.000 Kämpfer zählende Miliz will
Somalia von Christen „säubern“ und verübt auch Anschläge in
ostafrikanischen Ländern wie Kenia.
IS hat im Irak und Syrien ein „Kalifat“ ausgerufen, in dem die
Terrorgruppe das islamische Religionsgesetz, die Scharia, mit äußerster
Brutalität durchsetzt. Aus der von IS eingenommenen irakischen Stadt
Mossul wurde jetzt bekannt, dass auch Kindern die Hände abgehackt
werden, wenn sie des Diebstahls verdächtigt werden. Jesidische Mädchen,
die über acht Jahre alt seien, würden von IS-Kämpfern sexuell
missbraucht. Frauen, die des Ehebruchs oder der Hurerei beschuldigt
würden, drohten Strafen vom Abschneiden der Haare bis zur Steinigung und
Enthauptung. Das berichteten Einwohner von Mossul in telefonischen
Kurzmitteilungen an Verwandte und Bekannte, so die Internetzeitung
Christian Post.
Außerdem rekrutiere IS immer öfter Kinder. Dazu seien eine Art
Jungschargruppen eingerichtet worden. Ab sechs Jahren würden Kinder von
ihren Eltern getrennt und in Ausbildungslager gesteckt, wo sie
indoktriniert und auf den „Heiligen Krieg“ vorbereitet würden. Sie
würden unter anderem als Spione oder „menschliche Schutzschilde“
eingesetzt. Der Arm von IS reicht inzwischen bis nach Nordafrika und
Zentralasien, etwa Pakistan und Afghanistan. In Westafrika hat sich die
Terrorgruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) mit IS verbündet.
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