Das neue Jahr beginnt mit einem Supergau für die Glaubwürdigkeit der
großen, etablierten Medien. Erst nachdem sich die Nachrichten von den
Massenvergewaltigungen in der Silvesternacht in nahezu allen deutschen
Großstädten über die sozialen Netzwerke so stark verbreitet hatten und
man irgendwie nicht mehr anders konnte, begann man langsam – nach
immerhin vier Tagen – umfassend darüber zu berichten.
Und selbst diese Artikel waren anfangs noch von der Angst getrieben,
etwas zu berichten, was nicht in die von der Regierung vorgegebene
politische Linie passen könnte. Der Politiker Ali Utlu fragte dazu
gestern erstaunt auf seinem Facebookprofil: „Eine Frage die ich
eigentlich nicht stellen dürfte: Man kann beim Kamera überwachten
Vorplatz am Kölner Hauptbahnhof niemanden identifizieren, konnte aber
sofort sagen, dass es keine Flüchtlinge waren. Wie funktioniert das? Ich
will Flüchtlinge nicht beschuldigen, das liegt mir fern, aber nochmal:
Wie geht das?“
Ja, wie geht das? Wie funktioniert das, dass bestens besetzte
Redaktionen sowohl bei den Regionalzeitungen wie bei den großen
Überregionalen anscheinend von diesen Vorfällen nichts mitbekommen,
nichts mitbekommen wollen, so lange wie es nur irgendwie geht?
Florian Rötzer, Chefredakteur von „telepolis“,
gibt die Antwort, warum man diese Nachrichten am liebsten nicht
gebracht hätte: „Die rechte Szene sieht sich bestätigt: Hunderte junger
Männer ‘aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum’ haben in der
Silvesternacht vor allem Frauen ausgeraubt, bedroht und sexuell
attackiert.“
Hier zeigt sich also eine ähnliche falsche Prioritätensetzung wie bei
den jüngsten Terrorakten in Paris: Nach anfänglicher Betroffenheit
konnten die deutschen Politiker mit der größten Sorge, die sie im
Zusammenhang mit dem Blutbad empfanden, nicht lange hinter dem Berg
halten: der Angst, ihre Partei könnte dadurch Wählerstimmen verlieren.
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