Monday, February 29, 2016

Ökumenischer Rat der Kirchen dämonisiert erneut Israel

von Thomas Smith 

Am 10. Februar (Aschermittwoch im Kalender der westlich-christlichen Kirche) lancierte der palästinensische lutherische Bischof Munib Younan im Namen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) die Fastenaktion des Ökumenischen Wassernetzwerks.
Unter dem Titel "Sieben Wochen im Zeichen des Wassers" wurde die Aktion in der (deutschen) evangelischen Erlöserkirche in der Jerusalemer Altstadt vorgestellt. Younan – ein "Ja-Unterzeichner/Nein-Unterzeichner" des im Jahr 2009 von Kairos Palästina veröffentlichten berüchtigten Dokuments – wurde von anderen bekannten Unterstützern der palästinensischen Hetze gegen Israel flankiert:
  • Antje Jackelen, Erzbischöfin von Schweden (eine weitere "Ja-Verfechterin/Nein-Verfechterin" des Dokuments)
  • Pastor Dr. Olaf Fykse Tveit, Generalsekretär des ÖRK (er leitet das Gremium, das Kairos Palästina hervorbrachte und dessen Hauptsponsor er weiterhin ist)
  • Hind Khoury, aktuelle Generalsekretärin von Kairos Palästina (eine palästinensische Ökonomin aus Bethlehem und von 2006 bis 2010 Generalvertreterin der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Frankreich)
  • Dinesh Suna, Koordinator des Ökumenischen Wassernetzwerks
Die Erlöserkirche in Jerusalem. (Foto: Wikimedia Commons)
Eine beeindruckende Gruppe erfahrener Pro-Palästina-Aktivisten versammelte sich für eine zehnseitige vorgefertigte Liturgie während eines einstündigen Gottesdienstes. Die wenigen Anwesenden in den Kirchenbänken sollten für eine angebliche Ungerechtigkeit gegen das palästinensische Volk sensibilisiert werden: den angeblichen Entzug rechtmässig zustehender Wassermengen durch vermeintlich böse Israelis. Um Bewegung in den sonst ruhigen Strom aus verzerrten Informationen zu bringen, wurde jedem Teilnehmer ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet – wahrscheinlich eines der wenigen Überbleibsel des christlichen Fastenbrauchs.
In den regulären Gottesdiensten während der Fastenzeit in den sieben Wochen bis Ostern steht für Christen die feierliche Erinnerung an die göttliche Barmherzigkeit gegenüber den Sündern der Welt im Mittelpunkt. Doch nicht in dieser Liturgie. Im Mittelpunkt stand hier stattdessen einzig das Begehen der Sünde der bösen Nachrede: Die Verbreitung einer Lüge über eine von den Israelis verursachte Wasserknappheit, unter der die Palästinenser leiden; eine Sünde, zu der alle Anwesenden eingeladen wurden, sie in den nächsten sieben Wochen täglich zu begehen; eine Sünde, an der teilzunehmen alle Mitgliedskirchen des ÖRK eingeladen sind.
Diese Führer der evangelischen Kirchen, die ohne jede Hemmnis zu politischen Propagandisten wurden, nutzten zu Unrecht die Jerusalemer Kanzel, um die protestantischen Gläubigen weltweit aufzurufen, den palästinensischen Wasser-Verleumdungen gegen den israelischen Staat zuzuhören. Diese Liturgie missbrauchte die biblischen Lesungen, um die gleichermassen falsche Botschaft von Kairos Palästina zu stärken, dass Israel das Land Palästinas stehle und kein Recht habe, dort zu sein, wo es ist.
Die Messdiener des ÖRK, die an der Erlöserkirche zusammenkamen, werden diese Propaganda nun durch ein verwirrendes Netzwerk weiterverbreiten, das aus scheinbar unabhängigen Organisationen besteht, die sich bei näherem Betrachten jedoch als Töchter des ÖRK herausstellen.
Zwei Organisationen wurden hervorgehoben: Zunächst die Pilgerschaft der Gerechtigkeit und des Friedens (Pilgrimage of Justice and Peace, PJP), die im Jahr 2013 bei der 10. Versammlung des ÖRK in Südkorea ins Leben gerufen wurde. Die PJP wurde in Jerusalem von drei strategischen Unterstützergruppen begleitet: dem "Theologischen Arbeitskreis", der "Referenzgruppe" und der "Internationalen Forschungsgruppe" (International Research Group, IRF). Die zweite Organisation ist das Ökumenische Wassernetzwerk (ÖWN), 2008 als Netzwerk aus Kirchen und christlichen Organisationen gegründet, um den Zugang zu Wasser zu beobachten. Obwohl PJP und ÖWN zwei unterschiedliche Einheiten zu sein scheinen, vermarktete die Pressestelle des ÖRK seine Aktion Sieben Wochen im Zeichen des Wassers als eine
"Pilgerschaft für Wassergerechtigkeit im Nahen Osten mit spezifischem Bezug zu Palästina. Die biblisch-theologischen Reflexionen und Ressourcen der sieben Wochen werden sich auf die Wasserkrise in der Nahost-Region beziehen und Probleme in Bezug auf Gerechtigkeit und Frieden berücksichtigen."
Daher ist die Arbeit der PJP und des ÖWN eng miteinander verwoben. In der Tat haben sich beide Gruppen der palästinensischen Sache verschrieben und können als Teil des vom ÖRK gesponserten Netzwerkes gesehen werden, das die Agenda von Kairos Palästina umsetzt.
Bei näherer Betrachtung der Website des ÖWN sieht man keine wissenschaftlichen Analysen, weder zu Wasserverteilungen noch zur Wasserpolitik in den Gebieten Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Das Material des ÖWN zeigt zudem keinen Bezug auf eine der bestehenden Wasserverteilungsanalysen in Israel (z. B. hier und hier). Auch die gut dokumentierte Misswirtschaft des Wassers vonseiten der Palästinensischen Autonomiebehörde wird nicht erwähnt, genauso wie die gerechte und grosszügige Wasserunterstützung Israels für die Gebiete der PA.
Das Ziel der Wasserkampagne scheint eindeutig einer ungerechten und haltlosen Diskriminierung des Staates Israel zu entspringen, wie sie im Kairo-Palästina-Dokument propagiert wurde. Tveit sprach die Intention der Lancierung der Aktion Sieben Wochen im Zeichen des Wassers schamlos in seiner Predigt an:
"Da sich die Pilgerschaft der Gerechtigkeit und des Friedens des ÖRK besonders in diesem Jahr auf die Themen des Nahen Ostens konzentriert, hoffen wir, dass eure Geschichten und Anstrengungen für Gerechtigkeit und Frieden auch zu den Geschichten und Anstrengungen der Kirchen in der ganzen Welt werden. Möge uns diese Fastenzeit helfen, verstärkt über diese Probleme nachzudenken. Mögen die Sieben Wochen im Zeichen des Wassers während dieser Fastenzeit uns helfen, die Wasserkrise in Palästina und anderen Orten auf der Welt, die dringend mehr sauberes Wasser benötigen, hervorzuheben."
Solche palästinensischen Geschichten wurden unter den wachsamen Augen von Bischof Younan kurz vor dem Gottesdienst in der Erlöserkirche gesammelt, als sich die "Internationale Forschungsgruppe" in Bethlehem traf. Dinesh Suna schrieb auf seiner Facebook-Seite:
"Heute begann das IRF-Treffen der Pilgerschaft für Gerechtigkeit und Frieden in Bethlehem. Um Akzente für die Diskussion zu setzen, hörten wir uns Berichte von Anstrengungen zur Beendigung der israelischen Besatzung Palästinas an. Es war ein ziemlich bewegender Moment für uns, diese Geschichten zu hören..."
Hat die "Internationale Forschungsgruppe" jemals die unzähligen akademischen Wasseranalysen recherchiert, die im Internet frei zugänglich sind? Es gibt keine Hinweise darauf, dass dies je geschah.
Stattdessen organisiert die PJP des ÖRK unseren Informationen zufolge "zwei strategisch wichtige Gruppen" im "Geheiligten Land" zwischen dem 9. und 17. Februar. Die eine ist der "Theologische Arbeitskreis" der PJP in der katholischen St.-Anna-Kirche in Jerusalem vom 9. bis 11. Februar, "um die Theologie begleitend zur PJP zu vertiefen".
Die andere ist die "Referenzgruppe" der PJP in Bethlehem bei der vermutlich weitere "Augenzeugen der Wasserkrise" präsentiert werden. Die Palästinenser erleben zurzeit mit Sicherheit eine Wasserkrise. Doch die Frage ist, oder sollte um derentwillen heissen: Inwieweit sind sie selbst dafür verantwortlich, und inwieweit sind ihre eigenen Anführer dafür verantwortlich, ihre Opferrolle aufrecht zu erhalten, damit sie noch erbärmlicher wirken und sich somit besser "vermarkten" lassen?
Tveit und seine Mitarbeiter beim ÖRK gehören beiden Gruppen an. Der Grund dieser kostenintensiven Reise dieser gut bezahlten Klerus-Politiker ist nicht, irgendeine Misere zu lösen. Vielmehr liegt er in dem, was Tveit predigte: "Wir hoffen, dass eure Geschichten und Anstrengungen für Gerechtigkeit und Frieden auch zu den Geschichten und Anstrengungen der Kirchen in der ganzen Welt werden."
Kurz gesagt, der ÖRK lädt die christliche Welt dazu ein, an einem Angriff auf den Staat Israel teilzunehmen. Dies ist die tatsächliche Botschaft von Kairos Palästina und der PJP-Aktion Sieben Wochen im Zeichen des Wassers.
Es ist vorherzusehen, dass die PJP-Projekte des ÖRK jede beliebige Anzahl an jungen, enthusiastischen, unwissenden und naiven Christen finden wird, die dieser Lüge folgen werden. Und die evangelische Erlöserkirche in Jerusalem ist einfach ein perfekter Ort, um immer mehr solcher Initiativen zu lancieren. Wie eigenartig.
Eigenartig ist ebenso, dass die Evangelische Kirche in Deutschland, der die evangelische Erlöserkirche in Jerusalem angehört und die eine Versöhnung mit Israel anstrebt, die Haltung des ÖRK gegenüber Israel unter der örtlichen Schutzherrschaft des palästinensischen Bischofs zu tolerieren scheint. Ist Bischof Younan nur ein williges Feigenblatt für die Hetze der Evangelischen Kirche in Deutschland gegen Israel? Oder weiss die Evangelische Kirche in Deutschland nicht, was in ihrer eigenen Kirche in Jerusalem vor sich geht?
 gatestoneinstitute

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