Wednesday, October 07, 2015

Hamburg: Schlägereien unter Flüchtlingen in Erstaufnahmeeinrichtung -- Waffen gesichtet

Auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft kam es nach einem tätlichen Streit unter Bewohnern gestern Abend zu mehreren Polizeieinsätzen. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt für die Region Harburg (LKA 18) geführt.
Um 16:40 Uhr eskalierte ein Streit in einem Toilettencontainer zwischen einem 18-jährigen Afghanen und einem 17-jährigen Albaner. Jeweils etwa fünf Landsleute der beiden Kontrahenten beteiligten sich an der körperlichen Auseinandersetzung, bei der dem 18-Jährigen eine Kopfverletzung zugefügt wurde. Er wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Genaue Einzelheiten zum Tatablauf sind derzeit noch nicht bekannt. Die Beamten stellten einige Mobiliarteile als potentielle Schlagwerkzeuge sicher.
Gegen 18:00 Uhr kam es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen Albanern und Afghanen. Beim Eintreffen der Polizei wurden noch etwa 30 aufgebrachte Bewohner angetroffen; eine Schlägerei war für die Beamten nicht mehr feststellbar. Mit dem Erscheinen der Einsatzkräfte beruhigte sich die Situation. Die Polizisten erhielten jedoch den Hinweis, dass ein Albaner zwei Afghanen mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Die Beamten identifizierten einen 22-Jährigen als Tatverdächtigen und nahmen ihn vorläufig fest. Zudem zwei weitere 21 und 22 Jahre alte Landsleute, die ebenfalls mit dieser Waffe gedroht bzw. sie in Verwahrung genommen haben sollen. Anschließend wurde mit einem Sprengstoffhund nach der Waffe gesucht, die jedoch nicht aufgefunden wurde.
Bei dieser körperlichen Auseinandersetzung erlitt ein 27-jähriger Afghane eine Platzwunde am Arm und musste ebenso im Krankenhaus behandelt werden, wie ein 23-jähriger Landsmann mit einer Prellung am Sprunggelenk. Zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (23, 44) erlitten gleichfalls Prellungen.
Die drei Beschuldigten wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Gegen 19:50 Uhr wurden Einsatzkräfte der Polizei auf ein Zelt aufmerksam, in dem eine Matratze brannte. Die Beamten konnten das Bett ins Freie ziehen und löschen. Das Zelt wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen; ein 18-jähriger Bewohner erlitt eine leichte Rauchgasinhalation und konnte nach ambulanter Behandlung durch Rettungskräfte entlassen werden.
Die Polizei setzte insgesamt etwa 50 Beamte ein.

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