Auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft kam es nach einem
tätlichen Streit unter Bewohnern gestern Abend zu mehreren
Polizeieinsätzen. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt für die
Region Harburg (LKA 18) geführt.
Um 16:40 Uhr eskalierte ein
Streit in einem Toilettencontainer zwischen einem 18-jährigen Afghanen
und einem 17-jährigen Albaner. Jeweils etwa fünf Landsleute der beiden
Kontrahenten beteiligten sich an der körperlichen Auseinandersetzung,
bei der dem 18-Jährigen eine Kopfverletzung zugefügt wurde. Er wurde zur
Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Genaue Einzelheiten zum
Tatablauf sind derzeit noch nicht bekannt. Die Beamten stellten einige
Mobiliarteile als potentielle Schlagwerkzeuge sicher.
Gegen 18:00
Uhr kam es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen Albanern und
Afghanen. Beim Eintreffen der Polizei wurden noch etwa 30 aufgebrachte
Bewohner angetroffen; eine Schlägerei war für die Beamten nicht mehr
feststellbar. Mit dem Erscheinen der Einsatzkräfte beruhigte sich die
Situation. Die Polizisten erhielten jedoch den Hinweis, dass ein Albaner
zwei Afghanen mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Die Beamten
identifizierten einen 22-Jährigen als Tatverdächtigen und nahmen ihn
vorläufig fest. Zudem zwei weitere 21 und 22 Jahre alte Landsleute, die
ebenfalls mit dieser Waffe gedroht bzw. sie in Verwahrung genommen haben
sollen. Anschließend wurde mit einem Sprengstoffhund nach der Waffe
gesucht, die jedoch nicht aufgefunden wurde.
Bei dieser
körperlichen Auseinandersetzung erlitt ein 27-jähriger Afghane eine
Platzwunde am Arm und musste ebenso im Krankenhaus behandelt werden, wie
ein 23-jähriger Landsmann mit einer Prellung am Sprunggelenk. Zwei
Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (23, 44) erlitten gleichfalls
Prellungen.
Die drei Beschuldigten wurden nach
erkennungsdienstlicher Behandlung und Abschluss der polizeilichen
Maßnahmen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Gegen 19:50
Uhr wurden Einsatzkräfte der Polizei auf ein Zelt aufmerksam, in dem
eine Matratze brannte. Die Beamten konnten das Bett ins Freie ziehen und
löschen. Das Zelt wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen; ein
18-jähriger Bewohner erlitt eine leichte Rauchgasinhalation und konnte
nach ambulanter Behandlung durch Rettungskräfte entlassen werden.
Die Polizei setzte insgesamt etwa 50 Beamte ein.
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