Saturday, December 16, 2006

Väter des Jihad - z.B. Gerhard Schröder


"...Er befahl als erster deutscher Regierungschef seit Adolf Hitler die Teilnahme an einem Offensivkrieg.Die Erinnerung an diese große Zeit läßt ihn schwelgen: „Jetzt, an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, den neuerlichen Brandherd auf dem Balkan nicht nur zu löschen, sondern die Region zu einem friedlichen Miteinander zu bringen, das schien mir die wirkliche Herausforderung zu sein.“
Also ließ er Brandbomben auf Belgrad abwerfen, damit es dort was zu löschen gab. Mögen Schröders Memoiren sonst evtl. noch als das übliche Geschmarre durchgehen, das mäßig talentierte höhere Angestellte von sich geben, wenn sie Bilanz ziehen: Hier wird’s widerwärtig.
„Uns allen“, märt Schröder, der es inzwischen doch auch besser wissen sollte, „hatten sich die Schreckensbilder des serbischen Vernichtungsfeldzuges gegen die albanische Bevölkerung im Kosovo eingeprägt.“
Er schreibt das tatsächlich: „Vernichtungsfeldzug“.
Und obwohl weder er noch seine Spießgesellen Scharping und Fischer bis heute auch nur einen Beweis dafür erbringen konnten, dass im Kosovo seinerzeit etwas Schlimmeres stattfand als eine Polizeiaktion gegen die Sezessionisten der UCK, phantasiert er vor sich hin, als sei ihm ein Hufeisen auf den Kopf gefallen:
„Ein unglaubliches Flüchtlingselend zog zum Jahreswechsel 1998/99 via Bildschirmdurch die Wohnstuben“.
Die verheerende Metapher passt besser, als es Schröder ahnt.
„Das Vorgehen der Serben zeugte von Unerbittlichkeit, von zynischer Vernichtungsbereitschaft.“
Das weckt in ihm Erinnerungen: „Die Bilder erinnerten an die Greueltaten der deutschen Sonderkommandos im Zweiten Weltkrieg:“
Schreibt es hin und schämt sich nicht. Vermutlich kann er so was gar nicht. Dreistigkeit und Nassforschheit koalierten bei Schröder stets aufs harmonischste: „Der Luftkrieg gegen Restjugoslawien war nicht mehr zu vermeiden.“
...Schröders Kriegspropaganda zu tadeln, hieße auch, mit sich selbst und dem eigenen Blutgeschrei von einst abrechnen zu müssen.Das tut man aber zum Beispiel beim „Spiegel“ nicht so gern, und darum werden die Kosovo-Passagen beim Vorabdruck in der Ausgabe 43/06 weiträumig ausgeklammert...“

Gerhard Schröder,Erinnerungen.Mein Leben in der Politik.Hamburg.2006

Kay Sokolowsky, konkret,12,2006

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