Der islamische Hass auf die Sexualität und die Dekonstruktion des Subjekts
Während Ahmadinejad die Existenz von Homosexuellen in der Islamischen Republik Iran leugnet sind deutsche Linke damit beschäftigt, die (abstrakte) Subjektform des Homosexuellen und damit auch den Homosexuellenhass als einen Import aus dem Westen zu brandmarken. Darin klingen sie nicht zufällig arabischen Verschwörungstheoretikern ähnlich, die schon mal Homosexualität als israelische Waffe im Kampf gegen die Palästinensische Autonomiebehörde halluzinieren, und die in der Sprache zwar radikaler aber im Inhalt mit der postmodernen deutschen Linken durchaus deckungsgleich behaupten, „westliche Überheblichkeit und Arroganz“ würden Homosexualität erzeugen, wo sie gar nicht existiere. Dass auch die Vertreter des Regimes in Teheran die antiimperialistische Wahnvorstellung haben, Homosexualität sei ein „durch das Freudenhaus der Bourgeoisie" (Ali Schariati) in die islamische Welt eingepflanzter imperialistischer Spaltpilz aus dem Westen, scheint der deutschen Linken offensichtlich nicht einmal der Beachtung wert, gilt es doch viel mehr, dem antiimperialistischen Kampf gegen die Zumutungen des westlichen „Aufklärungsfundamentalismus“ neue theoretische Weihen – diesmal dekonstruktivistische – zu verleihen.
Vortrag & Diskussion mit Alex Gruber (Wien)
Mittwoch, 11. Juni, 19 Uhr
Mevissen-Saal, Fachhochschule Köln, Claudiusstr. 1 (U15/16 Ubierring).
In Kooperation mit dem AstA der Uni Köln und der Fachschaft Philosophie.
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