Sunday, April 27, 2008

Gelsenkirchen: Kosovo-Albaner Business...

...oder warum Holland und Italien die Kosovo-Unabhängigkeit anerkannt haben
Kein würdiger Rahmen für ein Familientreffen. Vor der XVII. Essener Strafkammer sitzen seit Freitag Luan Y. (49), sein 25 Jahre alter Sohn aus Gelsenkirchen sowie sein Bruder Qagim I. (54) aus den Niederlanden. Der vierte Angeklagte ist ein Gelsenkirchener mit italienischen Wurzeln, dessen Tochter mit dem 25-Jährigen verlobt ist. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Quartett vor, im Dezember vergangenen Jahres 3,5 Kilogramm Kokain aus den Niederlanden nach Gelsenkirchen geholt und von dort aus nach Italien weiter transportiert zu haben.
Seit Juli 2007 hatte die Polizei gegen die Angeklagten ermittelt, nachdem ein V-Mann sie auf Luan Y. aufmerksam machte. Der Albaner, so sagte der Tippgeber, sei Kopf einer Bande, die mit Drogen, Waffen, Überfällen und Einbrüchen ihr Geld mache. Erkenntnisse gewannen die Ermittler aber nur für einen Straßenhandel mit Drogen. Laut Anklage bestellte Luan Y. jeweils über seinen Sohn bei Qagim I. in den Niederlanden kleinere Mengen Kokain.
Nachdem Luan Y. im September festgenommen wurde, weil ältere Haftbefehle vollstreckt werden sollten, wurde es zunächst ruhiger. Dann gewannen die Fahnder aber den Eindruck, dass der 25-jährige Sohn die Rolle des Vaters übernahm.
Schließlich kam es zu der Fahrt mit 3,5 Kilo Kokain im Dezember 2007. Lediglich der Italiener sollte den Wagen mit dem präparierten Versteck im Radkasten in sein Heimatland bringen. Seine Fahrt stoppte die Polizei aber in Bayern. Die Kriminaltechniker mussten lange suchen, bis sie das Versteck gefunden hatten.
Der Angeklagte Luan Y. ist für Polizei und Essener Justiz kein Unbekannter. Am 8. September 1999 war er wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und neun Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Als Familientyrann stellte er sich damals dar. Weil seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte, stach er ihr mehrfach mit einem Messer in Brust und Rücken. Die Frau berichtete damals von einem jahrelangen Martyrium, unter dem auch die Tochter gelitten habe.
waz/jwd

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