Zeitung: Gericht bemängelt in Urteil Qualität der Berliner Schulen

Ein Kammergericht hat einem Medienbericht zufolge in einem Urteil Kritik an der Qualität der Berliner Schulen und Horte geübt und zugleich die Rechte von teilzeitbeschäftigten Müttern gestärkt. In einer bislang unveröffentlichten Entscheidung hätten die Richter einer Mutter Unterhalt für die Betreuung ihres achtjährigen Sohnes zugesprochen, berichtete der "Tagesspiegel" (Montagausgabe) vorab.
Der Vater hatte die Mutter der Zeitung zufolge unter Berufung auf das neue Unterhaltsrecht zwingen wollen, wieder Vollzeit zu arbeiten. Das hätten die Richter mit Verweis auf das Kindeswohl abgelehnt. Kinder dürften von ihren Eltern - und nicht von Fremdbetreuern - Liebe, Zuwendung und nicht zuletzt Förderung erwarten. Der Hort könne das nicht leisten.
Die Richter fügten den Angaben zufolge hinzu, dass die Lehrer zunehmend von den Eltern häusliche Nacharbeit mit den Kindern fordern würden, weil der Schulstoff nicht mehr angemessen vermittelt werden könne. Das sei mit einer Vollzeitbeschäftigung kaum zu vereinbaren.
(ddp)