Thursday, November 05, 2009

Indonesien: Christen gehen auf die Straße

Jakarta (idea) – In der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind Ende Oktober mehr als 1.000 evangelikale Theologiestudenten auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen ihre Vertreibung aus dem Theologischen Seminar und gegen die Ausweisung aus vorläufigen Unterkünften.
Ende Juli 2008 hatten Hunderte mit Macheten bewaffnete Muslime Dozenten und Studenten des Evangelischen Theologischen Seminars Arastamar (SETIA) in der Ortschaft Kampung Pulo vertrieben. Nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct fanden 700 Studenten eine vorübergehende Bleibe auf einem Campingplatz. Weitere 300 zogen in ein nicht mehr genutztes städtisches Gebäude in West-Jakarta ein. Doch im Oktober wurden zunächst die Christen des Zeltplatzes verwiesen. Auch das städtische Gebäude wurde zwangsgeräumt, nachdem die Verhandlungen mit einem Käufer abgeschlossen waren. Ein alternatives Haus, das die Stadt den Studenten anbot, ist nach Ansicht der Seminarleitung unbewohnbar. Um gegen die Zustände zu demonstrieren, gingen die Christen am 26. Oktober auf die Straße und blockierten den Verkehr. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten. Sechs Polizisten wurden verletzt. In Indonesien verüben extremistische Muslime immer wieder Übergriffe auf christliche Gemeinden und Einrichtungen. Von den 231 Millionen Einwohnern des südostasiatischen Landes sind 80 Prozent Muslime. 16 Prozent, etwa 37 Millionen, sind Christen, zwei Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen.

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