Sunday, November 22, 2009

Clemens Heni: Offener Brief an Stop the Bomb und Mideast Freedom Forum Berlin -- Wo bleibt die Kritik am Antisemitismus?

Auf einer Konferenz zu Iran Ende November in Berlin wird u.a. auch die tschechische Politikerin Jana Hybášková auftreten, wie die Gruppen „Stop the Bomb“ bzw. das verschwisterte „Mideast Freedom Forum Berlin“ bekannt gaben.
Nun ist es von großer Bedeutung, gegen das iranische Atomprogramm aktiv zu werden, die „Iranian Threat“ wahr- und ernst nehmen, um sie adäquat zu bekämpfen. Bei den Vorträgen auf dieser Konferenz „Time to act“ fehlen jedoch den Vortragstiteln zu folgen, klare Kritikpunkte. Keiner der Referenten spricht explizit über Antisemitismus oder Antizionismus, islamischen in diesem Fall. Das mag zwar sicher in einigen Vorträgen dann vorkommen, aber warum nicht schon im Titel andeuten, dass es hier um den antizionistischen Antisemitismus geht? Wäre das zu wenig publicityträchtig oder würde es die Breite der Kampagne schmälern? Warum tauchen die wichtigen Begriffe Antisemitismus und Antizionismus oder Israelhass erst gar nicht auf?
Das ist das eine.
Etwas nur vordergründig anderes ist nun Frau Hybášková, die auch auf der Konferenz reden wird. Sie wird nun in einem Programm-Update als tolle neueste Referentin angepriesen. Frau Hybášková ist eine der führenden Verfechter der Gleichsetzung von Stalinismus und Nationalsozialismus, namentlich die Prague Declaration vom 3. Juni 2008 unterzeichnete sie als „Gründungsunterstützerin“. Sie zählt also zum harten Kern der Protagonisten der Prague Declaration. Was ist die Prague Declaration?
Die Prague Declaration geht auf die Initiative baltischer Staaten zurück, insbesondere Litauens. Dort soll die Erinnerung an den Holocaust weggewischt werden und die Zeit unter sowjetischer Besatzung als genauso schlimm dargestellt werden, wie unter den Deutschen. In Wirklichkeit jedoch wurden in keinem Land prozentual so viele Juden in der Shoah ermordet wie in Litauen. 95% der dortigen Juden wurden ermordet. Viele freiwillige Helfer waren Litauer, wie u.a. der Historiker Knut Stang schon vor Jahren (1996) auch für Interessierte auf Deutsch publizierte. Litauen geht so weit in seinem staatlichen Antisemitismus, dass gar ehemalige jüdische Partisaninnen, welche selbstredend unter dem Schutz der Roten Armee gegen die Deutschen gekämpft haben, heute wegen „Kriegsverbrechen“ angeklagt werden, wie Dr. Rachel Margolis.
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