Der Zentralrat der Ex-Muslime hat die Schweizer Volksabstimmung zum Bauverbot von Minaretten begrüßt. "Das Nein zu Minaretten ist eigentlich ein Signal gegen Islamismus, Scharia und Kopftuchzwang. Das Minarett steht da nur als Symbol für eine begründete Furcht vor dem politischen Islam", sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Es sei gut, dass die Schweizer Bürger in diese Entwicklung eingegriffen haben und deutlich Nein gesagt hätten. "Ich wünsche mir, dass es auch in Deutschland eine breitere Debatte über die Beschneidung von Frauen- oder Kinderrechten gibt", so Ahadi weiter.
Nach Meinung der Ex-Muslime dient die Abstimmung in der Schweiz nicht zu einer Verstärkung von Fremdenhass. "Das wäre eine einseitige und falsche Deutung. In der Schweiz geht es nicht um Abgrenzung zu Muslimen sondern um einen Protest gegen den Verstoß von Menschenrechten im Namen des Islam", so Zentralratschefin Ahadi weiter. Auch viele Muslime würden sich nicht mehr von den islamischen politischen Organisationen vertreten fühlen. "Viele wehren sich gegen die verordnete Unterdrückung. Vielleicht gibt ihnen diese Entscheidung auch Mut, sich mehr von diesem Druck zu befreien."
Der Zentralrat rechnet mit aggressiven Reaktionen der muslimischen Verbände und der arabischen Welt auf die Schweizer Volksabstimmung. "Die ersten Drohungen sind schon da. Es entspricht deren Kultur des ständigen Beleidigtseins, jetzt wieder die Opferrolle zu beschwören und den unterdrückten Islam in der westlichen Welt anzuprangern. Das zeigt aber nur, dass es hier um Politik und nicht nur um Religion geht", so Ahadi. Sie hoffe, dass die westlichen Demokratien nicht vor diesem Druck einknicken. "Wir hoffen sehr, dass Säkularismus und westliche Menschenrechte auch weiter verteidigt werden."
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