Sie gilt als antidemokratisch und judenfeindlich, wird vom Verfassungsschutz beobachtet: die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Doch das sehen manche Berliner Politiker nicht so eng…
Ende April organisierte Milli Görüs (rund 30.000 Mitglieder in Deutschland) eine Koranlesung im Tempodrom. Über 3000 Menschen folgten der Einladung. Unter ihnen auch Özcan Mutlu (45), bildungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.
„Ich habe die Gemeinschaft Milli Görüs lange gemieden, nun wollte ich selbst mal schauen, was an den Vorwürfen ist“, so der Abgeordnete zur B.Z. Es sei eine versöhnliche Veranstaltung gewesen, auf der ausschließlich Deutsch gesprochen wurde.
Der Berliner Verfassungsschutz ist nicht so unbesorgt. Trotz Reformbemühungen verfolge Milli Görüs „auch Ziele, die mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind“. Ein Beispiel: „Aus Milli-Görüs-Sicht ist die ‚zionistische Verschwörung’ an den politischen Missständen schuld“, schreibt der Verfassungsschutz.
Neben Mutlu war auch der SPD-Abgeordnete Ilkin Özisik (41) auf der Veranstaltung. „Ich halte Milli Görüs in Deutschland für unproblematisch“, so Özisik. Er sei häufiger in einer Moschee von Milli Görüs. „Dort habe ich nie antidemokratische Handlungen gesehen.“
bz-berlin
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