Die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen macht knapp 84 Prozent der Österreicher Sorgen, wie aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts marketagent.com hervorgeht. Als Hauptgrund für Flucht sehen die meisten u.a. den Wunsch nach einem besseren Leben, halten das aber für keinen legitimen Fluchtgrund. Zwei Drittel der Befragten sind mit dem Agieren der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise unzufrieden. Rund 72 Prozent wären für eine stärkere Kontrolle der EU-Außengrenze, 55 Prozent für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Österreich.Für die Studie wurden 2.018 webaktive Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren im Zeitraum vom 17. bis 25. September online befragt. Am besorgtesten sind die Wähler der FPÖ (96 Prozent), gefolgt von ÖVP (76 Prozent) und SPÖ (72 Prozent). Unter den Grünwählern sind 58 Prozent besorgt. Acht von zehn der Befragten erwarten, dass sich die Flüchtlingssituation verschärfen wird, während nur knapp fünf Prozent mit einer Entspannung rechnen. In Bezug auf die Arbeit der Regierung in der Flüchtlingsfrage sind knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Bevölkerung nicht zufrieden. Knapp drei Viertel (73 Prozent) trauen ihr nicht zu, ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten. Von den Parteien wird dies am ehesten der FPÖ (24 Prozent) zugetraut. Die aktuelle Flüchtlingspolitik befürworten lediglich 15 Prozent. Konkret findet mehr als die Hälfte (54 Prozent) die Unterbringung in Zeltlagern in Ordnung. Zwar sprechen sich 46 Prozent für zusätzliche Erstaufnahmestellen aus, in der eigenen Umgebung wollen das aber nur 19 Prozent.
Als Hauptgrund für die Flucht sehen 82 Prozent den Krieg in den Heimatländern der Flüchtlinge, gefolgt vom Wunsch nach einem besseren Leben (69 Prozent). Diesen werten jedoch nur 13 Prozent als legitimen Fluchtgrund, ebenso haben nur knapp zehn Prozent Verständnis für eine Flucht, wenn "keine Arbeit und kein Auskommen im Heimatland besteht". Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) sieht keinerlei Vorteile von Zuwanderung durch Flüchtlinge in Österreich. 28 Prozent sehen Vorteile durch "Arbeitskräfte in Bereichen, wo Mangel in Österreich herrscht", und 19 Prozent, "weil sie der Überalterung in Österreich entgegenwirkt". Die meisten befürchten allerdings eine Belastung für das österreichische Sozialsystem (65 Prozent) sowie mehr soziale Konflikte (66 Prozent). 61 Prozent befürchten eine zunehmende Islamisierung. Nur 4,5 Prozent haben keine persönlichen Befürchtungen.
krone.at
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