Wednesday, October 14, 2015

Wegen Asylkrise: Magdeburger Oberbürgermeister Trümper tritt aus SPD aus

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) tritt aus der SPD aus. Er habe am Mittwochmorgen persönlich sein Parteibuch in der Parteizentrale abgegeben, sagte er der Volkstimme. Trümper erklärte, SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde habe ihm am Dienstagabend in einer Runde mit SPD-Kommunalpolitikern gesagt, dass er mit seinen Äußerungen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der SPD und auch ihr als SPD-Spitzenkandidatin schade. "Um Schaden von der SPD abzuhalten, trete ich aus", sagte Trümper. "Ich bin nicht bereit, mir den Mund verbieten zu lassen." Und: "Ich kann nicht bis zur Landtagswahl im März 2016 schweigen und falsche Sachverhalte akzeptieren." Trümper hatte Aussagen von Budde zur Flüchtlingspolitik öffentlich als realitätsfern kritisiert. Er war 1990 in die SPD eingetreten.Die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Katrin Budde sagte der Volksstimme, der Austritt Trümpers sei "ein Verlust für die SPD". Trümper war das Zugpferd seiner Partei. Er ist seit 2001 Oberbürgermeister. Erst im März dieses Jahres war der gebürtige Oscherslebener mit 69,2 Prozent für eine dritte Amtszeit (bis zum Jahr 2022) wiedergewählt worden. Er setzte sich im ersten Wahlgang gegen sieben Herausforderer durch.In der Sache geben die Landräte dem Magdeburger Oberbürgermeister aber recht: „In diesem hohen Tempo so viel Leute unterzubringen, das ist bald nicht mehr zu bewältigen", sagt Burchhardt. Immer mehr Wohnungen herzurichten, koste Zeit und Geld. „Ich kann daher Lutz Trümper verstehen, dass er als erster gesagt hat: Wir geraten an unsere Grenzen." Burchhardt sieht aber keinen eklatanten Widerspruch zu Buddes Sicht. „Sie hat auch recht, wenn sie sagt: Wir als Land haben keinen Einfluss darauf, wie viele Flüchtlinge ankommen werden – daher sollten wir uns auf unsere Aufgaben fokussieren."
 volksstimme.de

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