Den Konvertitinnen Maryam Rostampour und Marzieh Amirizadeh droht die Hinrichtung. Sie gehören zu der im Iran sehr aktiven Untergrundkirche ehemaliger Muslime. Foto: IGFM
Teheran (idea) – Die Hoffnung auf Entlassung von zwei iranischen Christinnen, die seit neun Monaten wegen ihres Glaubens in Haft sind, hat sich nicht erfüllt.
Das Hilfswerk Elam (Godalming/Südengland), das sich für Christen im Iran einsetzt, hatte am 15. November die Nachricht erhalten, dass die 27-jährige Maryam Rostampour und die 30-jährige Marzieh Amirizadeh am folgenden Tag auf freien Fuß gesetzt würden. Doch am 16. November hieß es, ihre Entlassung verzögere sich aus „verfahrensrechtlichen“ Gründen. Mitte Oktober war eine Anklage wegen staatsfeindlicher Aktivitäten gegen die Frauen fallengelassen worden. Jedoch wird ihnen weiter der „Abfall vom Islam“ und die Propagierung des christlichen Glaubens vorgeworfen. Sie sollen an illegalen religiösen Versammlungen teilgenommen und Bibeln verteilt haben. Den Frauen droht eine lebenslange Freiheitsstrafe und tägliches Auspeitschen. Im Mai hatten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea Rostampour und Amirizadeh als „Gefangene des Monats“ benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen. Sie müssen sich im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis eine Zelle mit 27 weiteren weiblichen Gefangenen teilen. Die beiden Frauen sollen unter fieberhaften Infektionen und anderen Erkrankungen leiden. Im August waren sie bei einem Verhör gedrängt worden, ihrem Glauben abzuschwören. Sie antworteten: „Wir lieben Jesus. ... Wir werden unseren Glauben nicht verleugnen.“ Von den 68 Millionen Einwohnern des Iran sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Muslime, die zum christlichen Glauben übergetreten sind, wird auf bis zu 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.
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