Dass Uni-Seminare aus politischen Gründen gesprengt werden, war in Zeiten der starken Politisierung nach „1968“ üblich und kommt bei kontroversen Stoffen manchmal immer noch vor. Diese Erfahrung drohte jüngst der Leiterin des Instituts für Turkistik der Uni Essen-Duisburg, Prof. Kader Konuk. Bei einem Literatur-Seminar, das auch den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich zum Thema hatte, bekam die Wissenschaftlerin Besuch von zwei türkischen Nationalisten. Diese waren nach dem sicheren Eindruck von Kader Konuk nicht zum Zuhören oder Lernen, sondern zum Provozieren und Stören da, weil der Mord an den Armeniern vor 100 Jahren in der türkischen Rechten als tabu gilt.
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