Nach der Messerattacke in einem Londoner U-Bahnhof sind auf dem Handy des Angreifers Fotos in Verbindung zur Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS)
gefunden worden. Die Bilder stünden im Zusammenhang mit IS-Extremisten,
teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der 29-jährige Angreifer,
dem versuchter Mord vorgeworfen wird, erschien derweil zu einer
Voranhörung vor Gericht. Auf dem Handy des Angreifers seien auch Fotos
von einer Übung der britischen Polizei gefunden worden, hiess es bei der
Gerichtsanhörung weiter. Dort erschien der 29-Jährige am Montag in
grauem T-Shirt und Jogginghose und bestätigte lediglich seinen Namen,
sein Geburtsdatum und seine Adresse. Am Freitag soll er erneut vor
Gericht erscheinen.
Der Mann hatte am Samstag im
U-Bahnhof Leytonstone im Osten der britischen Hauptstadt auf zwei
Menschen eingestochen und einen Mann schwer verletzt. Laut
Staatsanwaltschaft erlitt das 56-jährige Opfer einen zwölf Zentimeter
langen Schnitt entlang des Nackens und wurde in einem Krankenhaus fünf
Stunden lang operiert. Er ist ausser Lebensgefahr. Ein 33-Jähriger
erlitt leichte Verletzungen am Hals. Der Angreifer wurde am Tatort
festgenommen.
Die Polizei
stuft die Tat als «Terrorakt» ein und untersucht derzeit noch, ob der
Mann allein handelte. Eine Wohnung im Osten Londons wurde am Sonntag
durchsucht.
Der Vorfall ereignete sich zwei Tage nach den ersten
britischen Luftangriffen gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat
(IS) in Syrien. Der Sender Sky News berichtete unter Berufung auf
Augenzeugen, der Angreifer habe offenbar gerufen: «Das hier ist für
Syrien.» Die Polizei konnte dies nicht bestätigen. Auch auf
Amateuraufnahmen von dem Vorfall sind die Worte nicht zu hören.
Der
Angriff ereignete sich zudem weniger als einen Monat nach den
Anschlägen von Paris mit 130 Toten, zu denen sich der IS bekannte und
drei Tage nach dem islamistischen Anschlag im kalifornischen San
Bernardino mit 14 Toten.
tagesanzeiger
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