Thursday, March 17, 2016

Arnsberg: Mann getötet, "weil er ein Ungläubiger war"

Vermummte Beamte in Schutzanzügen und ein an Händen und Füßen gefesselter Angeklagter. Das Arnsberger Landgericht ging am Donnerstag im Prozess gegen einen 27-Jährigen auf Nummer sicher. Dem Mann wird Totschlag vorgeworfen, er gilt als unberechenbar und gefährlich. Im vergangenen September soll er in Winterberg einen 56-Jährigen brutal erschlagen und während der Untersuchungshaft Beamte angegriffen und verletzt haben. Ein Motiv hatten die Ermittler nicht gefunden.Beim Prozessauftakt sorgte der Angeklagte für eine Überraschung. Denn während er sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert hatte, brach er noch vor Verlesung der Anklage sein beharrliches Schweigen: "Ich gebe alles zu. Brauchen wir nicht weiter zu sprechen", sagte er noch während der Richter ihn eigentlich zu seinen Personalien befragen wollte. Nach der Verlesung der Anklage wiederholte der im sauerländischen Iserlohn geborene Deutsch-Marokkaner sein Geständnis und fügte hinzu: "Ich habe ihn umgebracht, weil er ein Ungläubiger war." Das überraschte auch Staatsanwalt Klaus Neulken. "Damit hatte ich nicht gerechnet", sagte der Anklagevertreter. Es sei noch völlig unklar, wie das Geständnis zu bewerten sei. Denn Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund oder Kontakte in diese Szene habe er bei den Ermittlungen nicht gefunden. Der Angeklagte soll das Opfer zunächst mit einem Messer attackiert und dann mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen haben. Dabei sei das Gesicht das 56-Jährigen mehrere Zentimeter in den Boden gerammt worden, teilte das Gericht mit.
 welt.de

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