Für Deutschland eine Nummer zu groß
Nachtwei lehnt Bundeswehr-Kampftruppen in Südafghanistan ab
Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Winfried Nachtwei, sieht keine Kapazitäten für einen Einsatz der Bundeswehr im Süden Afghanistans. Die Entsendung deutscher Kampftruppen sei auch im Fall einer Hilfeanforderung "eindeutig" nicht möglich, sagte Nachtwei am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Der Grünen-Politiker sagte, das Bündnis dürfe nicht scheitern. "Andererseits darf man Afghanistan auch nicht zur Existenzfrage der NATO hochstilisieren", fügte er hinzu. Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus dürfe nicht auf das Militärische verkürzt werden.
Ex-NATO-General Klaus Naumann warnte im Deutschlandfunk hingegen davor, keine Truppen in den hart umkämpften Süden zu verlegen. "Wenn wir uns dem verweigern, dann meine ich, legen wir wirklich die Axt an die Wurzel des Bündnisses", warnte er. Dies könne nicht der Wille der Bundesregierung sein.
Naumann betonte, die NATO dürfe "unter keinen Umständen" in Afghanistan scheitern. "Damit würde der Abschreckungswert des Bündnisses und das letzte funktionierende Sicherheitsinstrument, das es noch gibt auf dieser Welt, schwer angeschlagen werden", sagte er. Dies würde zur Ausbreitung des Terrors führen.
(ddp/jwd)
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