Diese illustre Gesellschaft hier feiert keineswegs die Eröffnung des ersten Kentucky Fried Chicken in Teheran. Das güldene Federvieh kündet von eher schwer Verdaulichem: Nicht weniger als Symbol der Menschenrechte beansprucht es zu sein, in einem Land, in dem diese mit deutscher Hilfe bekanntlich zum Abschuss freigegeben sind. Die Damen im Gruppenbild stehen mit ihren Ohrbandagen dafür ein.
Manfred Grüter, der Herr rechts im Bild, ist Leiter des Projektes „JUGEND IM DIALOG – AUSTAUSCH der KULTUREN“ an der Berliner Königin-Luise-Schule. Die Einrichtung war kürzlich ins Gerede gekommen, als sie eine „deutsch-iranische Lehrerkonferenz“ mit dem iranischen Botschafter, einem mutmaßlichen Massenmörder, an geheimem Ort veranstaltete und derweil der gesamten Schule hitzefrei verordnete.
2000 kam die Idee auf: Kulturklimbim mit dem Iran! Und 2001 spann Internatsleiter Grüter die ersten Fäden. Er gewann gleichgesinnte Mitstreiter am Göttinger Hainberg-Gymnasium und an der Odentalschule Heppenheim, und Unterstützer in der schräg gegenüber liegenden iranischen Botschaft, im Auswärtigen Amt, bei MAN und natürlich in der deutschen Botschaft in Teheran. Freund Hartmut Niemann (hier ganz hinten), der in Göttingen ein Reisebüro mit Fokus Iran betreibt, stand mit Expertenrat stets zur Seite. Gemeinsam engagierten sie sich gegen die – na von wem schon – dominierten Medien und protestierten gegen die Absetzung einer „Anne-Will-Sendung“ zum Thema Gaza.
Zurück zum Kulturklimbim: Die Idee lief gut, bis auf einige Anlaufschwierigkeiten. Die erste Reise 2001 musste abgesagt werden und konnte erst 2003 nachgeholt werden. Der 11. September hatte einigen Beteiligten zumindest kurzfristig auf der Seele gelegen und die Lust am Kulturaustausch erst einmal vergällt.
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