Tuesday, March 05, 2013

Arabische Medien feiern Erdogans Hetze

Als der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vor einigen Tagen auf einer UN-Konferenz zur Völkerverständigung "Zionismus" mit Faschismus gleichsetzte und nebenbei seinen Irrglauben offenbarte, "Zionismus" gelte nach allgemeinem Konsens als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", da war internationales Entsetzen die Reaktion. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon kanzelte ihn in ungewohnt scharfer Manier ab, US-Außenminister John Kerry protestierte persönlich, und sogar SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte den Satz "verheerend". Alles Persönlichkeiten, die Erdogan sonst eher wohlgesonnen sind. Erdogan führte freilich nicht aus, warum er Zionismus als Verbrechen gegen die Menschlichkeit sieht. Die Auslegungsarbeit übernehmen inzwischen Medien in der muslimischen Welt, auch in der Türkei selbst. Und daran wird deutlich, warum Erdogans Satz so brisant ist. Das dahinter stehende Gedankenkonstrukt sieht in letzter Konsequenz Israels Existenz selbst als Verbrechen – moralisch gesehen hat Israel als jüdischer Staat in dieser Weltsicht kein Existenzrecht.
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