Monday, February 03, 2014

Scharfe Kritik an Kerry: Hilft er den Israel-Boykotteuren?

John Kerry, US-Außenminister und Initiator der aktuellen Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern, wird von israelischen Regierungsmitgliedern scharf kritisiert. Anlass ist eine Rede Kerrys bei der Sicherheitskonferenz in München. Dort hatte Kerry erklärt, der momentane „Status quo“ zwischen Israel und den Palästinensern könne keinen Bestand haben. Er warnte vor weltweiten Boykott-Kampagnen. Darüber ärgerte sich der nationalreligiöse Handelsminister Naftali Bennett: Kerry solle gegen derartige Aktivitäten Stellung beziehen, anstatt sie in die Welt hinaus zu posaunen. Bennett unterstrich, das jüdische Volk sei stärker als die Drohungen, mit denen Israel konfrontiert werde. Zuletzt hatten Dänemark und Schweden angekündigt, Israels Bank Hapoalim zu boykottieren. Kerry hatte in den vergangenen Wochen massiv Druck auf die israelische Regierung ausgeübt, indem er unter anderem vor einem weiteren Palästinenseraufstand warnte, falls die Friedensgespräche scheitern sollten. Israels Verteidigungsminister Moshe Ya'alon hatte dazu harsch Stellung bezogen: Israel benötige die Belehrungen des amerikanischen Außenministers nicht, der von seinem Friedensplan geradezu „besessen“ sei und ihn mit „messianischem Eifer“ vorantreibe. Ya'alon hob hervor, dass Israel erhebliche Vorleistungen erbracht habe, wie die Freilassung palästinensischer Terroristen. Die Palästinenser zeigten hingegen keinerlei Entgegenkommen. Zuvor hatte bereits der Botschafter der Europäischen Union in Israel, Lars Faaborg-Andersen, Israel einseitig für ein Scheitern der Friedensgespräche verantwortlich gemacht. Er rechtfertigte seine Bemerkung damit, dass es nur „logisch“ sei, dass Israel die Unterzeichnung eines Friedensabkommens verhindern wolle, da solch ein Vertrag seine Siedlungsaktivitäten behindern würde.
israelheute

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