Der heimliche Orientalismus Deutschlands,durchleuchtet von Fred Alan Medforth
Saturday, November 29, 2014
IS freut sich auf Besuch von Jürgen Todenhöfer
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) freut sich offenkundig auf einen prominenten Gast aus Deutschland: Jürgen Todenhöfer, Ex-Politiker, Manager und Journalist. Und bekannt für publizistische Aktionen, die den westlichen Konsens im Umgang mit Terror, Krieg und Islamismus infrage stellen wollen. "Der Journalist Jürgen Todenhöfer besucht das Kalifat und wird über die Dinge berichten, wie sie wirklich sind", heißt es in der Meldung eines Twitter-Accounts, der dem IS zugeordnet wird. Mit eigenwilligen Gesprächspartnern hat Todenhöfer einige Erfahrung. So interviewte er zum Beispiel vor gut zwei Jahren – mitten im eskalierenden syrischen Bürgerkrieg – Diktator Baschar al-Assad. "Er ist ein stiller, nachdenklicher Mann", schrieb Todenhöfer damals über Assad. Der Präsident habe stets freundlich geantwortet. Allein am Tag des Interviews fielen Assads Armee nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 63 Zivilisten zum Opfer. Die Gegner des Diktators bedachte Todenhöfer derweil mit der Überlegung: "Wenn sie aber, ohne Sitze, nur Opposition machen, wen vertreten sie dann? Vielleicht nur sich selbst."Nun aber löst der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete ausgerechnet bei Assads brutalsten Gegnern Vorfreude aus: "Weil die westlichen Medien die Wahrheit über den Islamischen Staat immer verzerren, gewährt der Staat dem Politiker und Journalisten Zutritt", heißt es in einer weiteren Meldung des IS. Ob die gut gelaunte Ankündigung den Tatsachen entspricht, ist in Todenhöfers Umfeld einstweilen nicht mit Sicherheit zu klären. Ein Dementi erhält man von dort aber auch nicht. Auf eine Anfrage der "Welt" an Todenhöfers Pressevertreterin meldete sich Nathalie Todenhöfer, die Tochter des Bestsellerautors: Ihr Vater sei derzeit nicht erreichbar, erklärte sie. Sie selbst könne nicht beantworten, ob ihr Vater wirklich vorhabe, den IS zu besuchen. Falls das stimmt, darf die Öffentlichkeit auf Todenhöfers Bericht gespannt sein. Einer seiner früheren Verkaufsschlager auf dem Buchmarkt erschien unter dem Titel "Warum tötest du, Zaid?" und beschreibt die Motive eines irakischen "Widerstandskämpfers" gegen die amerikanische Truppenpräsenz im Irak. Der Aufstieg des IS im Irak und im Nachbarland Syrien folgte dem Abzug der US-Truppen aus dem Zweistromland 2011.
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