Showing posts with label Syrien. Show all posts
Showing posts with label Syrien. Show all posts

Thursday, March 28, 2019

Einig gegen Israel

Wenig überraschend hat sich auch die Europäische Union ablehnend zur Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump geäußert, die Souveränität Israels über die von Syrien beanspruchten Golanhöhen anzuerkennen. Die EU folgt damit Deutschland, dessen Außenminister Heiko Maas sich am Wochenende festgelegt hatte: »Wir erkennen die [israelische] Annexion nicht an«.
Ohne Not – denn an der Situation vor Ort ändert sich ja nichts – stellt auch Europa sich damit an die Seite erklärter Feinde des jüdischen Staates: Das Regime in Damaskus hat sein Land in den letzten Jahren zu einem Aufmarschgebiet für iranische Truppen gemacht und die Hisbollah. Daß Israel das Gebiet ob dieser Bedrohung aufgibt, ist illusorisch. Und doch beharrt auch die EU auf Völkerrecht.
Doch dieses Argument ist nichts als eine Ausflucht, die den europäischen Verrat des jüdischen Staates, camouflieren soll. Denn ebenso wie Berlin mißt hier Brüssel mit unterschiedlichen Maßstäben. Mit ihrem Fischereiabkommen mit Marokko bricht die Europäische Union Völkerrecht, indem sie mit ihm die Souveränität des Königreichs über die Westsahara und deren Gewässer anerkennt.
Gleichzeitig aber wehrt sich Brüssel ausdrücklich dagegen, die israelische Hoheit über das 1981 annektierte Gebiet zu akzeptieren. Die Europäische Union hätte zur Entscheidung Washingtons auch schweigen können oder etwas formulieren können, das im Ungefähren bleibt. Wie bereits Berlin zog der Staatenbund es vor, sich sehr unmißverständlich festzulegen – gegen den jüdischen Staat.
https://www.tw24.net/?p=3686

Monday, August 21, 2017

Haßbotschafter

In der deutschen Hauptstadt beginnt am kommenden Mittwoch das Pop-Kultur-Festival, in dessen Rahmen zahlreiche deutsche und internationale Künstler zu Auftritten erwartet werden. Fünf Bands allerdings sagten ihre Teilnahme ab, weil ihnen das Logo der israelischen Botschaft in Berlin in der Unterstützerliste der dreitägigen Veranstaltung nicht paßt, unter ihnen die Mazzaj Rap Band.
Die Mitglieder dieser Gruppe stammen aus Syrien, wo sie angeblich vom Regime Bashar al-Assads verfolgt wurden. Seit 2014 leben sie in Berlin und bestritten zahlreiche Auftritte als Band in ganz Deutschland. Dazu wurden sie auch noch eingeladen, nachdem sie bereits im April die Absage ihrer Teilnahme am Nachbarschaft-Festival in Berlin mit Ausfällen gegen Israel verbanden.
Spätestens seit ihrem damaligen Statement konnte man daher ahnen, daß die angeblichen Opfer des Baath-Regimes in Damaskus mit dem dort herrschenden Blutsäufer und dessen Unterstützern wenigstens etwas teilen: den Haß auf Juden und den jüdischen Staat. Wurden die Musiker noch Ende 2016 im TV als unterstützenswerte Oppositionelle gezeigt, haben sie sich nun selbst entlarvt.
Sie mögen zwar Gegner Bashar al-Assads und seines Regimes sein, doch macht sie das eben noch lange nicht zu Aktivisten, mit denen man sich solidarisch zeigen könnte: Wer die BDS-Bewegung unterstützt und für deren antisemitische Ideologie wirbt, disqualifiziert sich als jeden Supports unwürdig. Wer Gerechtigkeit im Boykott von Juden sucht, ist schlicht unzivilisierter Barbar.
Es scheint daher durchaus notwendig zu fragen, weshalb es erst zu der Einladung der Mazzaj Rap Band zur Teilnahme an einem Festival kommen konnte, das »Künstler*innen aus unterschiedlichen Regionen, Religionen und Kulturkreisen ein Forum für Auftritte und offenen Austausch über alle Grenzen hinweg« bieten will. Wer Juden ausgrenzen möchte, wird diesem Anspruch nicht gerecht.
 http://www.tw24.net/?p=13819

Saturday, May 14, 2016

Kritischer Journaillismus (Folge 1593): Nachrichten aus einer Parallelwelt

Am frühen Freitag meldete die Hisbollah, daß sie bereits zum Wochenbeginn Mustafa Badreddine verloren hatte. Der »große Führer« sei bei einer Explosion auf einem »unserer Stützpunkte« in der Nähe des Flughafens der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden, hieß es in einer offiziellen Mitteilung, die außerdem eine Untersuchung der genauen Umstände des Vorfalls ankündigte.
Noch bevor diese Ermittlungen abgeschlossen waren, hatten deutschsprachige Medien den Fall aufgeklärt. T-Online verkündete, »Israel tötet Hisbollah-Anführer«, während das offenbar bestens vernetzte Boulevardblatt Der SPIEGEL auf seiner Website Raniah Salloum behaupten ließ und läßt, »die Hisbollah geht davon aus, dass es ein israelischer Bomben- oder Raketenangriff war«.
Zu diesem Zeitpunkt hatten israelische Medien bereits erste Analysen veröffentlicht, die das Ausbleiben einer Schuldzuweisung thematisierten: »Terror-Anführer der Hisbollah in die Luft gesprengt. Keine Vorwürfe gegen Israel!« Und auch die tagesschau hatte schon eine Art Dementi im Angebot: »Israel lässt nun verbreiten, nicht für den Tod Badreddines verantwortlich zu sein«.
Was genau der Torsten Teichmann damit meinte, wird freilich sein Geheimnis bleiben, denn in der israelischen Hauptstadt Jerusalem hatte ja niemand den Finger gehoben und die Verantwortung für die Familienzusammenführung im Jihadisten-Jenseits – dort wartete seit 2008 Mustafa Badreddines Cousin und Schwager Imad Mugniyah – übernommen. Und die Hisbollah untersuchte auch noch.
Doch mittlerweile sind diese Ermittlungen offenbar abgeschlossen. Ihr Ergebnis? »Der Opfertod unseres Märtyrers wurde durch Artilleriefeuer von in der Region aktiven Takfiri-Gruppen verursacht«. Als Takfiri, als »Abtrünnige«, bezeichnen das Regime in Damaskus und dessen Helfershelfer im Krieg um die Macht in Syrien konkurrierende islamistische Gangs.
Und so bleiben am Ende nur Fragen an die Raniah Salloums und Torsten Teichmanns: Wie kann eine Hisbollah etwas »vermuten«, das sie sogar auffällig gar nicht vermutet hat, wie eine Regierung »nun« etwas widerrufen oder »verbreiten lassen«, wo sie sich doch tatsächlich jedes Kommentars enthielt und enthält? Ist es nicht peinlich, wirkt terroristische Propaganda seriöser als man selbst?
 tw24

Sunday, October 18, 2015

Deutsche Signale

Am 14. Oktober veröffentlichte der im Auswärtigen Amt angesiedelte Menschenrechtsbeauftragte der Regierung in Berlin eine Erklärung, in und mit der er sich »schockiert« darüber zeigte, »dass Iran gestern die junge Iranerin Fatemeh Salbehi hingerichtet hat«. Mit der Hinrichtung der jungen Frau habe, so Christoph Strässer, Teheran gleich mehrere internationale Abkommen verletzt:
»Fatemeh Salbehi war zum Zeitpunkt der ihr vorgeworfenen Tat erst 17 Jahre alt. Ihre Hinrichtung ist damit ein völlig inakzeptabler Bruch des Völkerrechts!
Sowohl die VN-Konvention über die Rechte des Kindes als auch der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte – beide von Iran ratifiziert – verbieten die Hinrichtung zum Tatzeitpunkt Minderjähriger.«
Nur kurz nach dem »völlig inakzeptablen Bruch des Völkerrechts« schüttelt mit Frank-Walter Steinmeier der deutsche Außenministerdarsteller in Teheran zahlreiche Hände, an denen Blut klebt, und wertet mit Anwesenheit und Lächeln ein Regime auf, das nicht nur für »eigene« Untertanen eine Gefahr darstellt, sondern mit bis nach Europa spürbaren Folgen für den ganzen Nahen Osten.
Seit Mitte Juli das Wiener Abkommen vorgestellt wurde, gilt die Islamische Republik Iran Gestalten wie Frank-Walter Steinmeier wieder als akzeptabel, als ein Partner, den es nicht nur zu umwerben, sondern auch für den es zu werben gilt, wie vor wenigen Wochen die peinliche Affäre um einen vom Auswärtigen Amt gesponserten Auftritt Daniel Barenboims in Teheran zeigte.
Nun also meinte am Sonnabend die Münchner Sicherheitskonferenz, erstmals in der iranischen Hauptstadt Teheran tagen zu müssen, »um sich in einem informellen Rahmen« über den »Krieg in Syrien und die globale und regionale Rolle Teherans« auszutauschen. Prominentester Redner (und Gastgeber) war neben Frank-Walter Steinmeier wohl Javad Zariv, der iranische Außenminister.
Und der kann mit dem Ausgang des informellen Treffens durchaus zufrieden sein, sendete doch allein schon sein Stattfinden starke Signale aus. So scheint Deutschland bereit, mit dem Regime in Teheran zu sprechen, während das sich gegen jede Beteiligung der Vereinigten Staaten wehrt. Die Illoyalität Deutschlands gegenüber der verbündeten Supermacht ist nicht zu unterschätzen.
Denn es wird – früher oder später – der Tag kommen, an dem das Regime in Teheran offen gegen den im Juli vorgestellten Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) verstößt. Theoretisch sollten in diesem Fall alle Sanktionen wieder aktiviert werden, die gegen das Kernwaffenprogramm der Mullah-Tyrannei verhängt wurden. Das jedoch wird nur bei internationaler Einigkeit gelingen.
Teheran muß daher viel daran liegen, schon vorsorglich eine solche Einigkeit zu hintertreiben. Und genau dazu hat es sich auf diese Konferenz eingelassen. Frank-Walter Steinmeier durfte und darf sich als bemühter, gleichwohl aber erfolgloser Diplomat produzieren, das Mullah-Regime aufwerten – und nebenbei Washington signalisieren, daß auf Berlin im Zweifelsfall kein Verlaß ist.
Daß Frank-Walter Steinmeier sich auf dieses Spiel des Regimes in Teheran einließ und einläßt, daß mit ihm Deutschland Verbündete verrät, ist bedauerlich, kann aber auch nicht wirklich überraschen. Frank-Walter Steinmeier hat, meldet SPIEGEL online, »lange auf diesen Besuch gewartet«, mehr als ein Jahrzehnt. Und das war, deutsch-amerikanisches Bündnis her oder hin, lange genug.
 tw24

Saturday, October 10, 2015

»Kluge Diplomatie«

Am 14. Juli verkündeten Vertreter der fünf ständigen Mitgliedsstaaten im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und Deutschlands einer- sowie Repräsentanten des Regimes der Islamischen Republik Iran, sie hätten sich in zuvor mehrfach verlängerten Gesprächen auf einen Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) geeinigt, der die Welt sicherer machen werde.
Teheran, das zuvor verdächtigt worden war, ein heimliches Programm zu unterhalten, mit dem es nach Kernwaffen strebt, verpflichtet sich, wird der JCPOA umgesetzt, für 10 bis 15 Jahre seine nukleare Infrastruktur ausschließlich zivil zu nutzen und sie so zu »legalisieren«, während gleichzeitig gegen das Mullah-Regime verhängte Sanktionen aufgehoben werden.
In Deutschland, wo der zuständige Außenministerdarsteller Frank-Walter Steinmeier es mit der Lüge einführte, es werde »unangekündigte Inspektionen aller Anlagen« geben, während die amerikanische Regierung betonte, solche Kontrollen seien gar nicht nötig (»›Anytime, Anywhere‹ Inspections [are] Unnecessary«), ist man seither mächtig stolz auf das Wiener Abkommen.
Das Zustandekommen der Vereinbarung habe, so wiederum der Chef des deutschen Auswärtigen Amts, »gezeigt, dass sich auch vermeintlich unlösbare Konflikte mit kluger Diplomatie und Beharrlichkeit lösen lassen«. Und mehr noch: »Gleichzeitig« habe »das Abkommen ein Fenster der Gelegenheit für einen neuen Anlauf zur Lösung des Syrien-Konflikts« geöffnet.
Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Während der JCPOA das Regime in Teheran international wieder hoffähig machte, nutzte es die Gelegenheit, eine Achse zu schmieden, die von Damaskus über Teheran nach Moskau reicht: Rußland, die Islamische Republik, deren terroristische Mündel und Bashar al-Assads Regime arbeiten mittlerweile zusammen, eben dessen Bestand zu sichern.
Damit aber ist vor allem eines gewiß: Europa wird seine »Flüchtlingskrise« erhalten bleiben. Denn »die meisten Syrer fliehen vor dem Assad-Regime – und nicht vor dem IS«. Konnten sie vor dem 14. Juli zumindest noch auf eine Änderung der Lage in Syrien hoffen, mußten und müssen Syrer den JCPOA als Signal verstehen, daß Bashar al-Assads Tyrannei so bald nicht endet.
Das Mullah-Regime, bereits zuvor eine Stütze der Baath-Despotie, wurde aufgewertet und gilt Realitätsverweigerern wie Frank-Walter Steinmeier nun gar als Hoffnungsträger, während es an der Seite Rußlands Bashar al-Assad vor der Flucht ins Exil bewahrt. Es ist die »kluge Diplomatie« des 14. Juli, die einen bayerischen MP an »Notwehr« denken läßt. Berlin hat sich diese »Krise« verdient.
 tw24

Friday, June 05, 2015

Männerfreundschaft

Es war Bashar al-Assads Reaktion auf vergleichsweise harmlose Proteste, die Syrien in etwas stürzte, das als Bürgerkrieg vermutlich nicht wirklich angemessen beschrieben ist. Schon zuvor eine Despotie, zeigen das Baath-Regime und seine Verbündeten ebenso wie besonders die islamistischen unter seinen Gegnern nun seit über vier Jahren, was Barbarei bedeutet.
Das Regime in Damaskus läßt Menschen jeden Alters und Geschlechts massenweise “verschwinden”, penibel dokumentiern Bashar al-Assads Folterknechte, was von denen bleibt, die in ihre Hände geraten; Scharfschützen Bashar al-Assads schießen auf Schwangere, der Despot läßt Wohnviertel mit Chemiewaffen angreifen und mit Faßbomben.
Über zwei Jahre dauerte die Belagerung Yarmouks, eines Stadtteils der syrischen Hauptstadt Damaskus, in dem zahlreiche “Palästinenser” leben, durch Truppen Bashar al-Assads. Mit zerstörter Infrastruktur und abgeschnitten von jeglichem Nachschub, wurden die Bewohner des Stadtteils, so sie nicht bei Gefechten umkamen, Hunger und Durst überlassen.
Bashar al-Assad ist ein Fall für ein internationales Gericht, das für ihn sich eine möglichst grausame Strafe ausdenken sollte. Vorher aber schließt noch Abu Mazens Fatah Freundschaft mit dem Blutsäufer. “Fatah central committee member Abbas Zaki said Thursday that official relations between the movement and the Syrian regime would be re-established after 32 years.”
 tw24

Saturday, May 30, 2015

Du bist Deutschland

Deutschland genießt, wie eine Umfrage vom Jahresbeginn ergab, in Israel ein Ansehen, das besser kaum sein könnte. “Die Israelis haben”, freut sich die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), “eine sehr positive Einstellung gegenüber Deutschland. Unter den europäischen Nationen erhält Deutschland unangefochten den Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala.”
Bestnoten erhält Deutschland danach vor allem für seinen Einfluß “in der internationalen Politik, aber auch in Bezug auf den Nahost-Konflikt”; mehrheitlich wünschten sich die Befragten hier sogar eine aktivere Rolle Deutschlands. Man wüßte in der Tat gern, worauf sich diese Hoffnung ausgerechnet auf Deutschland stützt.
In der vergangenen Woche endete die 68. Generalversammlung der World Health Organization (WHO) in Genf, der die deutsche Kanzlerin Angela Merkel eine wohlwollende Grußadresse widmete, die die Christdemokratin mit den Worten begann, “there’s an ancient proverb that says you should learn before you speak”.
Wer das erklärt, hat den eigenen Ratschlag hoffentlich beherzigt – und nachgedacht etwa darüber, daß auf dem Programm der WHO-Jahresversammlung eine einzige Resolution stand, die sich mit einem bestimmten Staat befaßte. Vorgelegt von Cuba, Nikaragua, Pakistan, Tunesien und Venezuela, trug sie den Titel:
“Health conditions in the occupied Palestinian territory, including east Jerusalem, and in the occupied Syrian Golan”
Mit Israel also sollte sich die Vollversammlung der UN-Organisation befassen, nicht mit einem beliebigen anderen Staat und schon gar nicht etwa mit der Verantwortung der Regierung in Damaskus für die Situation von “Palästinensern” in Yarmouk und Millionen weiterer Menschen inner- und außerhalb der Grenzen Syriens.
“The resolution on the plight of Israel’s alleged victims, which was the 2015 assembly’s only treatment of a specific country situation, sent an unmistakable message when it ordered ‘health-related technical assistance’ for ‘the Syrian population in the occupied Syrian Golan,’ and when it called on the director-general of the World Health Organization to report on ‘the health conditions in the occupied Palestinian territory, including east Jerusalem, and in the occupied Syrian Golan’ at next year’s session.”
Wie hat wohl Angela Merkels Deutschland angesichts dieser Resolution, deren antisemitischer Charakter unübersehbar scheint, abgestimmt? Hat Deutschland sie überlegt abgelehnt, sich mutig der Stimme enthalten oder zugestimmt? Nun, “even Israel’s friends in the WHO, including Germany and France and the Czech Republic, voted with the dark majority”.
tw24

Sunday, May 24, 2015

Zuschauer

“Was der Libanon leistet, grenzt an ein Wunder”. Als der deutsche Außenministerdarsteller Frank-Walter Steinmeier vor wenigen Tagen den Libanon besuchte, sparte er nicht mit Lob. Das Land habe vorbildlich auf die katastrophale Lage im Nachbarland Syrien reagiert, zahlreiche Menschen aufgenommen, die vor der Gewalt dort geflüchtet seien. Beinahe jeder dritte im Libanon lebende Mensch sei mittlerweile ein Flüchtling.
Während der Sozialdemokrat mehr internationale Unterstützung für das Land forderte und prahlte, “dass wir unsere Zusagen einhalten werden”, beschwieg er auffallend die Rolle der Hisbollah. Dabei sorgt die “Partei Gottes”, die mit Unterstützung des Regimes der Islamischen Republik Iran weite Teile Libanons kontrolliert, mit ihrem “militärischen” Engagement in Syrien mit dafür, daß immer mehr Menschen flüchten.
In der offiziellen und medialen Berichterstattung über Frank-Walter Steinmeiers Visite sucht man auch vergeblich nach Erwähnungen der UNIFIL-Mission im Libanon, obgleich sich doch die Deutsche Bundeswehr seit einigen Jahren an dem Blauhelm-Einsatz der Vereinten Nationen beteiligt. Hatte ihr Minister keine Zeit für einen Abstecher zu den deutschen Soldaten? Oder fürchtet er sich vor Fragen nach deren Erfolgen?
Auftrag der UNIFIL ist es, die libanesische Armee bei der Entwaffnung der Hisbollah zu unterstützen, dabei, den Schmuggel von Waffen zu unterbinden. Doch erfüllen libanesische Armee und UNIFIL ihre Verpflichtungen, zu denen sie sich nicht zuletzt nach dem Krieg zwischen Hisbollah und Israel 2006 bekannten überhaupt? Eine entwaffnete Hisbollah könnte keinen Krieg in Syrien führen und noch weniger einen neuen gegen Israel vorbereiten.
Aber beides tut sie. Und sie tut gerade auch letzteres nicht einmal heimlich. “As-Safir, known for its pro-Hezbollah stance, revealed that the terrorist group has large amounts of forces stationed near the Israel-Lebanon border, as well as numerous tunnels, bunkers and surveillance equipment, in addition to tens of thousands of rockets”, berichtet etwa die überbordender Parteinahme für Israel unverdächtige Zeitung Haaretz.
Und israelische Offizielle warnten bereits, daß im Falle einer weiteren militärischen Auseinandersetzung mit der Hisbollah Angriffe auf vermeintlich “zivile” Ziele unvermeidlich seien: “Maps and aerial photography provided to The New York Times by Israeli military officials this week illustrate, they say, that Hezbollah has moved most of its military infrastructure into the Shiite villages of southern Lebanon and around their perimeters. Israel says this amounts to using the civilians as a human shield.” Und das alles geschah, geschieht unter UNIFIL-Aufsicht.
Schweigt Frank-Walter Steinmeier zu diesen Entwicklungen, für die auch die Regierung in Beirut verantwortlich ist, macht er, macht Deutschland sich mitschuldig an ihnen. Die deutsche UNIFIL-Beteiligung ist wie die gesamte Blauhelm-Mission ein fortdauernder Mißerfolg, weil Beirut einen Erfolg hintertreibt. Und weil Diplomaten wie der Sozialdemokrat dieses Versagen durch wohlwollendes Schweigen zu dem ihrem machen.
 tw24

Saturday, March 15, 2014

Staatsterrorismus: Beirut verbündet sich mit der Hisbollah

Mit der seiner Resolution 1701 forderte der UN-Sicherheitsrat im August 2006 die Regierung Libanons auf, endlich “ihre Kontrolle auf das gesamte libanesische Hoheitsgebiet” auszuweiten, “damit sie ihre volle Souveränität ausüben kann, sodass es keine Waffen ohne die Zustimmung der Regierung Libanons und keine Autorität außer der der Regierung Libanons geben wird”.
Nachdem die islamistische Hisbollah wenige Wochen zuvor mit massiven Raketenangriffen und der Entführung und Ermordung israelischer Grenzsoldaten einen rund einen Monat dauernden Krieg ausgelöst hatte, kann dieser Teil der Resolution 1701 nur als Auftrag interpretiert werden, die Hisbollah zu entwaffnen und zu entmachten, den Süden Libanons von ihr zu befreien.
Sieben Jahre später beherrschen die von Hassan Nasrallah angeführten islamistischen Terroristen nach wie vor den Süden des Landes, sind besser bewaffnet als je zuvor und in Syrien Kriegspartei an der Seite eines Regimes, dessen Unfähigkeit, auf friedliche Proteste zivilisiert zu reagieren, hauptverantwortlich ist für mittlerweile mehr als 140.000 Tote und über 9 Millionen Flüchtlinge.
Wie sähe Syrien heute wohl aus, hätten die Regierung in Beirut und die zahlreichen Blauhelme der Vereinten Nationen, die als UNIFIL nicht erst seit 2006 (in-)aktiv sind, auch nur ansatzweise versucht, Resolution 1701 umzusetzen? Drei Jahre nach Beginn dessen, was heute als “syrischer Bürgerkrieg” unzureichend beschrieben ist, stellt Beirut die Weichen auf noch mehr Konfrontation.
“The Cabinet early Saturday approved a compromise formula over the controversial resistance clause in its policy statement, in a move that averted an open-ended government crisis and cleared the way for a vote of confidence in Parliament. [..]
The draft policy statement, reached after more than four hours of backstage consultations held by rival ministers with their leaders ahead of the Cabinet session at Baabda Palace, stressed ‘the right of Lebanese citizens to resist Israeli occupation, repulse its attacks and recover occupied territories.’”
Statt die Hisbollah in die Schranken zu weisen, legitimiert die libanesische Regierung damit gegen Israel und Juden weltweit gerichteten Terrorismus. “The compromise clearly sought to satisfy [..] Hezbollah and its March 8 allies by affirming the right of Lebanese citizens to resistance.” Beirut macht sich zum Komplizen derer, die in Syrien für den Einsatz in Israel üben.
Im UNIFIL-Hauptquartier in Naqoura im Süden Libanons gingen derweil in den vergangenen Tagen libanesische Politiker ein und aus, über die deren Gastgeber behaupten, “they reiterated their commitment to resolution 1701 and acknowledged the enhanced significance of our mission in keeping the calm along the Blue Line in these challenging times.”
Einen schöneren Beweis für die Überflüssigkeit solcher “Friedensstifter” kann es kaum geben. Auch sie sind nichts als Komplizen einer aus Teheran gesteuerten Hisbollah, die mit dem “Kompromiß” vom Wochenende ihre Macht im Libanon weiter festigen konnte. Eine “Staatengemeinschaft”, die sich das bieten läßt, sollte nicht klagen, fragt Israel sie nicht um Rat.
tw24

Tuesday, January 21, 2014

Unschuldsvermutung

Die wohl makaberste Überschrift der letzten Tage haben sich die deutschen Staatsfunker von tagesschau.de ausgedacht: “Syrischer Überläufer liefert Fotos an Medien: Tausende Häftlinge zu Tode gequält?
In Syrien kämpft ein brutales Regime seit drei Jahren um Machterhalt und Überleben; es wird über mehr als 100.000 Tote geklagt, über Millionen Flüchtlinge – die Vereinten Nationen haben kürzlich das Zählen aufgegeben.
Doch der Gedanke daran, daß die Folterkeller der Baath-Diktatur nicht umsonst so heißen könnten, war für tagesschau.de bis, sagen wir, vorgestern offenbar völlig unvorstellbar. Bis heute können die Staatsfunker es nicht glauben.
tagesschaude20140121
“Tausende Häftlinge zu Tode gequält?” Zu einem Zeitpunkt, da zahlreiche Photos doch nur bestätigen, was man ohne sie hätte wissen können, mit einem Fragezeichen Zweifel zu signalisieren, ist – zumindest interessant.
Weniger zurückhaltend gibt sich tagesschau.de übrigens, geht es – um Wohnungsbau: “Der Ausbau jüdischer Siedlungen in den besetzten Gebieten ist eines der Haupthindernisse im Friedensprozess.” Ist. Punkt.
tw24