Tuesday, June 08, 2010

Essen: Großrazzia gegen unerlaubtes Glücksspiel und Abgabenhinterziehung

Essen. Am Dienstag (8. Juni) gab es einen bundesweiten Großeinsatz unter Führung der Staatsanwaltschaft Essen und der Polizei Essen. Insgesamt wurden 112 Objekte einer türkischstämmigen Bande aus Essen-Altendorf durchsucht. Dabei kam es zu 15 vorläufigen Festnahmen und der Vollstreckung von elf Haftbefehlen. Die Täter erzielten Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe.Der Bande wird vorgeworfen, manipulierte Geldspielgeräte sowohl in eigenen Spielhallen als auch in einer Vielzahl von fremden Lokalitäten aufgestellt zu haben. Ziel der Manipulationen war, die tatsächlichen Umsätze gegenüber den Finanzbehörden geringer darzustellen. Des weiteren boten die Bandenmitglieder per Internet illegale Sportwetten und andere Glücksspiele an. Um einer Steuerpflicht in Deutschland zu entgehen, wurden ausländische Strohfirmen als Wettanbieter benannt, die tatsächlich aber von den Bandenmitgliedern aus Essen-Altendorf gesteuert wurden. Während der Ermittlungen verfolgten die Beamten, dass die Bandenmitglieder eine von ihnen kontrollierte GmbH aus Essen in den betrügerischen Bankrott trieben. Man ließ Gelder aus der Insolvenzmasse verschwinden, um die Gläubiger nicht mehr bedienen zu müssen. Der 46-jährige Haupttäter konnte in seinem gut gesicherten Essener Wohnhaus von Spezialeinheiten festgenommen werden. Umfangreiche Beweismittel, unter anderem Spielgeräte sowie eine größere Menge Bargeld, konnten die Beamten bislang beschlagnahmen. Weiteren Spezialeinheiten gelang ebenfalls die Festnahme seines Bruders und des Schwagers, jeweils in ihren Wohnungen. Zeitgleich vollstreckten die Polizisten gegen acht weitere Bandenmitglieder – darunter auch weitere Familienangehörige - Haftbefehle. In Köln durchsuchten Beamte die Kanzlei eines Rechtsanwaltes, dem Beihilfe zum betrügerischen Bankrott vorgeworfen wird. Gleiches gilt für eine Steuerberaterin in Essen, deren Büroräume ebenfalls nach Beweismitteln durchsucht wurden. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

No comments: