Dieses Verbrechen macht deutsche Strafverfolger fassungslos: Drei Männer aus Bielefeld wollten die Ehefrau (18) eines Verwandten offenbar nach Syrien entführen, um sie dort zu töten. Das Opfer hatte in ihren Augen die Ehre der Familie verletzt. Die mutmaßlichen Täter sind jetzt angeklagt. Ihnen wird unter anderem Freiheitsberaubung und Verabredung zu einem Mord zur Last gelegt. Ibrahim al B. und Beriwan B. hatten sich im Jahr 2007 in der syrischen Stadt Derbassia kennengelernt. Ibrahim verliebte sich - in der Folgezeit hielt er zweimal bei den Eltern des Mädchens um Beriwans Hand an. Doch dort wurde Ibrahim abgewiesen. Daraufhin ging das junge Paar zu einem Scheich, um heimlich zu heiraten. Nach der Zeremonie hatten Ibrahim und Beriwan mehrfach Geschlechtsverkehr. Erst im Sommer 2008 stimmten schließlich die Eltern von Beriwan einer offiziellen Hochzeit zu. Es kam zu einer auch in Syrien eigentlich erforderlichen zivilrechtlichen Eheschließung, die anschließend groß gefeiert wurde. Doch Ibrahim und Beriwan hatten Angst, ihre Familien könnten von der Vorgeschichte erfahren. Sie besorgten sich ein Visum für Frankreich und reisten von dort im August 2009 zusammen mit ihrem nur wenige Wochen alten Sohn Basrawy nach Deutschland, wo ihnen eine Wohnung in der Ortschaft Riesenbeck (Kreis Steinfurt) zugewiesen wurde. Wenige Monate später hatten die Eltern des Ehepaares offensichtlich Informationen über den vorehelichen Geschlechtsverkehr erhalten. Es kam zu verbalen Attacken am Telefon. Beriwans eigene Eltern sollen ihrer Tochter gedroht haben, sie umzubringen. Auch ihre Schwiegereltern waren nun der Überzeugung, dass Beriwan "nicht sauber" sei, weil sie nicht als Jungfrau in die Ehe gegangen war. Zudem wurde das Gerücht gestreut, dass Beriwan ein Verhältnis mit einem Cousin ihres Ehemannes unterhalte, was augenscheinlich nur dazu dienen sollte, die junge Frau noch weiter zu diskreditieren.
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