Monday, June 07, 2010

Nürnberger Rassegesetze in Ägypten

Ägyptischen Männern, die mit einer jüdischen Israelin verheiratet sind, droht der Verlust der Staatsbürgerschaft. Der Oberste Verwaltungsgerichtshof wies das Innenministerium am Samstag in einem Urteil an, entsprechende Maßnahmen zu erlassen, um diesen Männern und den Kindern der Mischehen die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Richter Mohammed el Husseini bestätigte damit einen im vergangenen Jahr gefällten Beschluss der Vorinstanz. Das Innen- und das Außenministerium hatten dagegen Berufung eingelegt, weil die Entscheidung über solch eine Regelung ihrer Ansicht nach dem Parlament obliegt.
Mit dem Urteil trage das Gericht der "nationalen Sicherheit" Rechnung, sagte Husseini ohne nähere Erläuterung. Von der Neuregelung ausgeschlossen sollen Ehen von ägyptischen Männern mit israelischen Frauen arabischer Abstammung sein. Der Anwalt Nabil el Wahsch hatte die Angelegenheit vor Gericht gebracht. Er habe sich dafür einsetzen wollen, dass das Gesetz vor einer Hochzeit mit einer "als zionistisch angesehenen Person" warne. Es dürfe durch solche Ehen keine Generation entstehen, die dem ägyptischen Staat und der arabischen Welt nicht loyal gegenüberstehe.
Schätzungen zufolge sind rund 30.000 Ägypter mit Israelinnen verheiratet, davon jeder zehnte mit einer Frau arabischer Abstammung. Tausende Ägypter, die während des Golfkriegs 1990 den Irak verließen und auf Arbeitssuche nach Israel gingen, haben dort geheiratet. Ägypten war das erste arabische Land, das 1979 Frieden mit Israel schloss. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sorgen aber in der ägyptischen Gesellschaft immer wieder für Spannungen.
AFP 8.06.2010
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben Nazi-Täter nicht nur in Latainamerika, sondern auch in der arabischen Welt zum Teil begeisterte Aufnahme gefunden. Sie waren u.a. maßgeblich am Aufbau von Militär und Geheimdiensten in Ägypten und Syrien beteiligt. Heute finden mit Haftbefehl gesuchte Neonazis Aufnahme u.a. im Iran.
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