Großbritannien: Besseres Essen, mehr Freizeit und Schutz für Muslime. Foto: Pixelio/Gabisch
London (idea) – In britischen Gefängnissen treten immer mehr Häftlinge zum Islam über. Sie versprechen sich davon bessere Haftbedingungen oder Schutz durch muslimische Gruppen. Es soll auch zu Zwangsbekehrungen kommen.
Das berichtet die Londoner Zeitung Times. Sie beruft sich auf den jüngsten Bericht der Chefinspektorin der Haftanstalten in England und Wales, Anne Owers. Nach ihren Angaben ist die Zahl muslimischer Strafgefangener seit Mitte der neunziger Jahre stark gestiegen – von 2.513 (5 Prozent aller Inhaftierten) im Jahr 1994 auf 9.795 (11 Prozent) im Jahr 2008. Inzwischen sitzen 10.300 Muslime ein. In Hochsicherheitsgefängnissen hätten Vollzugsbeamte Sorge über Einschüchterungen von Nicht-Muslimen und möglichen Zwangsbekehrungen zum Ausdruck gebracht. Als Vorteile nennen neue Muslime, dass die nach muslimischen Vorschriften bereitete Halal-Kost besser sei als das normale Essen. Außerdem erhielten Muslime mehr Freizeit. Sie brauchten zusätzlich zu den üblichen Ruhetagen auch am Freitag während der Gebetszeiten nicht zu arbeiten und könnten ihre Zellen verlassen. Außerdem werde der Schutz der „Bruderschaft“ geschätzt.
Dem Bericht zufolge spielt der islamische Extremismus bei den Verurteilungen eine geringe Rolle. Weniger als ein Prozent der Strafgefangenen verbüßten Strafen wegen Terrorismus. Owers - auch Vorsitzende des Hilfswerks Christian Aid - warnt deshalb vor einem nur auf Terrorverdächtige eingestellten Strafvollzug. Vielmehr könnte dies den Extremismus noch fördern. Zweifellos gebe es in den Gefängnissen Menschen mit extremistischen Ansichten. Die Vollzugsbeamten sollten dem mit einem auf den einzelnen Gefangenen abgestimmten Programm begegnen. Der Bericht basiert auf 85 Inspektionen von Justizvollzugsanstalten und ausführlichen Gesprächen mit 164 muslimischen Gefangenen in acht Gefängnissen.
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