Am Mittwochabend hatte die Bochumer SPD zu
einer jener unzähligen nordrhein-westfälischen "Informations-Veranstaltungen"
zum Thema Salafismus geladen. Und wäre nicht auch Burkhard Freier, neuer Chef
des NRW-Verfassungsschutzes, zu Gast gewesen und hätte dieser nicht mit einigen
Aussagen für blankes Entsetzen gesorgt, so wäre es nichts weiter gewesen, als
die übliche Salafisten-Verharmlosungs-Veranstaltung, die nach dem immer gleichen
Strickmuster verläuft.
Zu diesem immer gleichen Muster gehört, dass salafistenkritische Gäste oder Islam-Kritiker erst gar nicht eingeladen werden. Auch ist es Teil dieses Musters, dass Gewalt oder Terror-Anschläge der Salafisten gar nicht erst thematisiert werden. Man tut einfach so, als hätte es Terror-Anschläge der Salafisten überhaupt nicht gegeben - so auch am Mittwoch in Bochum: Kein Wort zu den Bonner Salafisten-Krawallen vom 5.Mai, kein Wort zu den Anschlägen von Arid Uka und Mohammed Merah - alles kein Thema. Wie sehr auf dieser Veranstaltung tabuisiert wurde, erkennt man am deutlichsten daran, dass Sami Aidoudi, jener "Terror-Drahtzieher an der Ruhr" (WAZ) und Ex-Leibwächter von Osama bin Laden, der in Bochum unverändert junge Muslime radikalisiert, nicht ausgewiesen und auch noch großzügig vom Staat finanziert wird, kein einziges Mal erwähnt wurde - für eine Veranstaltung, die mitten in Bochum stattgefunden hat, eine schon fast beeindruckende Form der Tabuisierung. Oder Unterdrückung dessen, was den Menschen in Bochum Angst macht - wie auch immer.
Ferner gehört zu diesem immer gleichen Muster, dass Muslime pauschal als Opfer dargestellt werden und so getan wird, als ob das Erstarken der Salafisten in Ausgrenzung und Benachteiligung von Muslimen begründet sei: So sprach der SPD-Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel von der "Ausgrenzung" der Muslime, auch Dr. Kemal Borsay, der die IFAK Bochum vertreten hat, redete davon, dass die Radikalisierung der Salafisten eine Folge von "Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen" sei. Kurz: Wir haben die Muslime nicht genug lieb - und deswegen machen die Salafisten Randale. Dass das Erstarken des gewaltbereiten Islams und insbesondere der Salafisten seit 9/11 kein spezifisch deutsches, sondern vielmehr ein weltweites Phänomen ist, wird bei Veranstaltungen dieser Art immer konsequent ignoriert. Stattdessen wird in geradezu inflationärer Weise ein sogenannter "Dialog" beschworen, womit natürlich nichts anderes als die Tolerierung der Salafisten gemeint ist - einschließlich ihrer menschenverachtenden Ideologie und ihrer Anschläge.
No comments:
Post a Comment