Den Atom-Deal mit dem Iran charakterisiert Netanyahu mit einem
treffenden Bild: Dieses Abkommen versperrt dem Iran nicht den Weg zur
Atombombe, „es pflastert ihn“. Damit schloss er dem amerikanischen
Präsidenten an, der das vor zwei Jahren in Wien vereinbarte Abkommen als
den „schlechtesten und einseitigsten Deal aller Zeiten“ und als
„Peinlichkeit für die USA“ bezeichnet hatte.
Mit ihrer Einschätzung des Atomabkommens liegen Trump und Netanyahu weit näher an der Realität als die Europäer,
die verbissen an ihrer Appeasement-Politik festhalten. Besonders
peinlich war aus österreichischer Sicht der Kotau von Präsident Van der
Bellen vor Präsident Rohani. „Die Regierung in Teheran erfülle das
Atomabkommen auf Punkt und Beistrich. Darüber seien sich alle
EU-Mitglieder einig. Es bestehe kein Grund, daran zu zweifeln, dass sich
der Iran an den Vertrag halte.“, zitierte die Presse Van der Bellens Statement.
Erstens ist es schlichtweg falsch,
dass Iran das Abkommen erfüllt, zweitens fördert Van der Bellen damit
die vom Iran gewollte Spaltung zwischen der EU und den USA, und drittens
fällt er damit erneut der iranischen Zivilgesellschaft in den Rücken.
Bereits im Mai dieses Jahres hatte er sich durch seine Verharmlosung des Hijab und historische Unkenntnis
hervorgetan, als er unter anderem sagte: „Bei dieser tatsächlich um
sich greifenden Islamophobie wird noch der Tag kommen, wo wir alle
Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. – Alle! – Als Solidarität
gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“ Van der Bellen
unterliegt dem links-liberalen Missverständnis, unsere Solidarität müsse
den Kopftuch tragenden Frauen gelten, anstatt jenen, die sich davon
befreien wollen. Dabei ist die Zivilgesellschaft im Iran ebenso mutig
wie kreativ. Auf der Website mystealthyfreedom.net
zeigen sich Iranerinnen öffentlich ohne Schleier. Weil Frauen im Iran
nicht einmal öffentlich singen dürfen, veröffentlicht die Website unter
dem Hashtag #MyForbiddenSong auch Videos von singenden Iranerinnen.
Doch in der Auseinandersetzung liberaler Bürger mit ihrem
diktatorischen Regime steht der österreichische Präsident verlässlich
auf der falschen Seite. Und ist damit in Europa leider keine Ausnahme.
Vor allem aber verkennt oder leugnet Van der Bellen im Gegensatz zu
Donald Trump und Bibi Netanyahu den Charakter des Atomdeals mit dem
Iran. Selbst wenn die iranische Regierung den Vertrag „auf Punkt und
Beistrich“ erfüllt, kann sich der Iran in weniger als 15 Jahren atomar
bewaffnen. Am Ende des Tages hat ein islamfaschistisches Regime die
Atombombe, das wie kein anderes den weltweiten Terror fördert und der
erbittertste Gegner Israels und der USA ist. „Schlechter Deal“ ist dafür
eine überaus zurückhaltende Bezeichnung.
Doch der österreichische Präsident begnügte sich in New York nicht
damit, Trump die Leviten zu lesen. Er überreichte ihm auch noch den
Brief eines 11-jährigen Mädchens, das Trump ersucht, eine Lösung für den
Klimawandel zu finden, „um unsere Zukunft zu retten“. Der tiefere Sinn
dieser Aktion ist nicht überliefert. Vielleicht wollte Van der Bellen
dezent darauf hinweisen, dass die jahrelange Indoktrination, pardon
Aufklärung, bei österreichischen Kindern so erfolgreich war, dass sie
sich vor der Zukunft ängstigen. Während 11-jährige Amerikanerinnen
bekanntlich von ihren Müttern im SUV zum Schießstand chauffiert werden,
wo sie frohen Mutes durch die Gegend ballern. Möglicherweise versteckt
sich dahinter aber auch die Anregung einer diplomatischen Innovation:
Man könnte ja auf der nächsten Nahost-Friedenskonferenz eine
Videobotschaft abspielen, in der sich die Miss Unterpremstätten den
Weltfrieden wünscht.
http://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/van-der-bellen-trump-der-zwergenaufstand/
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