Ein fast zwei Wochen lang in Deutschland verschwundener iranischer Regimekritiker hat die Regierung in Teheran der Entführung beschuldigt. Er sei von vier Männern gekidnappt worden, sagte Daryush Shokof am Donnerstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Associated Press. Sie hätten ihn mit dem Tode bedroht, weil er sich in einem Film kritisch über die Regierung geäußert habe. «Ich bin überzeugt, dass es eine Verbindung zwischen meiner Entführung und dem iranischen Regime gibt.» Shokof lebt normalerweise in Berlin und steht derzeit in Köln unter Polizeischutz. Die Staatsanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme unter Verweis auf die Ermittlungen ab. Der Filmemacher verschwand am 24. Mai in Köln, als er mit dem Zug nach Paris fahren wollte. Nach eigenen Worten wurde er am Kölner Friesenplatz von den Männern in ein Auto gezerrt, gefesselt und geknebelt. Außerdem wurden ihm demnach die Augen verbunden. Er sei dann in einen Keller gebracht und wohl unter Drogen gesetzt worden.
Am Tag seiner Freilassung wurde der 55-jährige Shokof nach eigenen Worten von den Männern in den Rhein gestoßen, konnte aber zum Ufer schwimmen. Der Filmemacher sagte, er wolle trotz der Entführung das iranische Regime weiter kritisieren. In der unabhängigen Produktion «Iran Zendan» werden unter anderem Folter- und Vergewaltigungsszenen gezeigt. Der Film wurde bislang nur einmal im Mai hinter geschlossenen Türen für Freunde in Berlin gezeigt.
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