Der feinnervige Humanismus ist die Achillesferse des Westens. Seine Feinde kennen diese Schwäche besser als er selbst und nützen sie aus. Die somalischen Klankrieger kannten sie, als sie in Mogadischus Strassenkämpfen gegen die Amerikaner Frauen und Kinder als Schutzschilde vor sich herschoben, in der richtigen Annahme, dass sich die GIs so kaum getrauen würden, zurückzuschiessen. Die abgründig zynische Hamas kennt sie und versuchte auch im jüngsten Gazakrieg wieder eine möglichst hohe Zahl eigener ziviler Opfer zu produzieren. Die IS-Partisanen Najis kennen sie und durchschlugen mit einer kurzen Serie diabolisch kalkulierter Bestialitäten das mentale Verleugnungsdispositiv des Westens und zogen ihn in ihre apokalyptische Schlacht hinein, ohne dass er ein aussenpolitisches Konzept, eine militärische Strategie oder ein plausibel begründbares Eigeninteresse hätte.Und auch islamische Verbände in Europa und Amerika versuchen von der hinter multikulturellen Toleranzbeschwörungen versteckten Angst vor archaischen Gewaltausbrüchen übereifriger Korananhänger zu profitieren, um ihre religiöse Sonderagenda voranzutreiben: Mit einer subtilen Mischung aus Gekränktsein, Opfersimulation und Drohungen massieren sie den naiven Eliten in Kirche, Politik und Medien geduldig die Botschaft ein, dass es rassistisch und Ausdruck einer krankhaften Gesinnung sei, den Islam zu kritisieren. Mit Erfolg. Die Mehrzahl der Meinungs- und Kulturberufler verzichtet mittlerweile freiwillig auf eine offene Auseinandersetzung mit einer Religion, in deren geistigen Herrschaftsbereich Intoleranz, Unfreiheit, intellektuelle Trostlosigkeit grassieren. Freier Wettstreit der Ideen, Lachen, Spott sind jedoch der Sauerstoff eines gesunden kulturellen Lebens.
Soll der Westen den «Magen» haben, um dem lähmenden schwarzen Atem Mordors standzuhalten, muss er seinen Humanismus wieder robuster und selbstbewusster machen. Und sich ab und zu an die Anfänge erinnern, an die Initianten des Projekts Aufklärung, eines der grossartigsten, aber immer gefährdeten Unternehmen des menschlichen Geistes.
«Doch dass ein Kamelhändler», schrieb Voltaire 1740 in einem Brief an Friedrich den Grossen über den Islam und seinen Propheten, «in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seine Mitbürgen glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und ein Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt; dass er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift; dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann.»
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