Saturday, November 01, 2014

Muslimische Jugend: Es besteht Verdacht der Nähe zu Islamisten

Auf der Homepage der Muslimischen Jugend Österreichs spricht sich der Verein klar gegen Extremismus aus.
Fernab von religiösem Extremismus auf der einen und einer völligen Auflösung der eigenen Identität auf der anderen Seite“ will die Muslimische Jugend Österreichs (MJÖ) laut Eigendefinition „eine österreichisch-islamische Identität kreieren“. Bekannt wurde die MJÖ wegen ihrer lautstarken Kritik am geplanten Islamgesetz, das dem Staat deutlich mehr Kontrolle über muslimische Vereine zusichern soll.Auf der Facebook-Seite der MJÖ wird dazu aufgerufen, die Petition gegen das Islamgesetz auf der Webseite des Parlaments zu unterzeichnen. Dafür gibt es zwei Seiten: islamgesetz.info und islamgesetz.at. Die erste Seite gehört der MJÖ. Die zweite Seite, die ident aussieht, wurde jedoch vom „Islamischen Institut Österreich“ registriert, das seinerseits eine Einrichtung der „Islamischen Föderation“ ist. Verdächtig ist: Wer auf islamgesetz.at geht, wird sofort auf islamgesetz.info weitergeleitet. MJÖ und Islamische Föderation scheinen also zu kooperieren, was heftig dementiert wird. Denn bei dieser „Islamischen Föderation“ handelt es sich um den Dachverband des Milli Görüs („Nationale Sichtweise“). Diese länderübergreifende islamische Bewegung ist in vielen Staaten wegen islamistischer Tendenzen umstritten – das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz attestiert Milli Görüs ein „antidemokratisches Staatsverständnis“ und eine „Ablehnung westlicher Demokratien“. „Wir haben weder mit dem Islamischen Institut noch mit Milli Görüs etwas zu tun“, heißt es auf Anfrage des KURIER bei der Muslimischen Jugend. „Wir sind sogar im Streit mit dem Institut, weil die sich hinter den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft stellen – und dieser für das Islamgesetz mitverantwortlich ist.“ Die Vertreter der MJÖ argumentieren, dass ihre eigene Seite islamgesetz.info vom Islamischen Institut schlicht kopiert („gespiegelt“) worden sei, man also für die Verbindung nichts könne. Seltsam bleibt jedoch, dass zwei Vereine namensgleiche Seiten betreiben – und nichts miteinander zu tun haben wollen.
 kurier.at

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