Monday, January 16, 2006

Auswärtiges Amt bat um Einreiseverbot für Osthoff


Susanne Osthoff
Foto: AP




Die Bundesregierung begründet die Anfrage in Bagdad nach der Freilassung der Deutschen aus der Geiselhaft im Irak mit der Sicherheitslage. Zunächst verschwieg das Amt dieses Vorgehen.

Berlin - Die deutsche Botschaft in Bagdad hat das irakische Außenministerium kurz nach der Freilassung von Susanne Osthoff aus der Geiselhaft gebeten, der Archäologin kein neues Einreisevisum auszustellen. Dies gab der Sprecher des Auswärtiges Amtes, Martin Jäger, bekannt.
Er korrigierte damit seine Darstellung von Ende Dezember. Damals hatte Jäger erklärt, das Auswärtige Amt verhalte sich neutral zur Frage eines Einreiseverbots für Osthoff in den Irak. Tatsächlich aber habe die deutsche Botschaft in Bagdad das irakische Außenministerium schon am 24. Dezember in einer Verbalnote auf das akut erhöhte Risiko für die persönliche Sicherheit von Osthoff aufmerksam gemacht, erklärte der Sprecher.

Die Vertretung habe den Irak deshalb darum gebeten, zunächst von Erteilung eines Einreisevisums abzusehen, falls dies beantragt werde. Dies habe dem Schutz Osthoffs gedient, betonte Jäger.
Die Archäologin war Ende November im Irak entführt und nach gut drei Wochen wieder freigelassen worden. Osthoff hatte danach die Bundesregierung kritisiert, weil diese sich Medienberichte über ihre angeblichen Rückkehrpläne zu eigen gemacht hätte.

WELT.de

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