Wegen des Verdachts der Beteiligung am libyschen Atomprogramm muss sich seit Donnerstag ein Ingenieur vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 65-Jährigen vor, die Regierung Libyens bei der Entwicklung und beim Bau von Anlagen für die Urananreicherung unterstützt zu haben.
Der deutsche Ingenieur mit Schweizer Wohnsitz soll an der Herstellung und Lieferung einer Gasultrazentrifuge für das libysche Atomwaffenprogramm beteiligt gewesen zu sein. Die Anklage lautet auf Verstoß gegen das Außenwirtschafts- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Zu einer Auslieferung der Anlage kam es laut Anklage nur deshalb nicht, weil die libysche Regierung ihr Atomprogramm Ende 2003 stoppte.
Der Angeklagte musste sich wegen der Vorwürfe schon vor zwei Jahren in Mannheim verantworten. Im Sommer 2006 setzten die Richter die Hauptverhandlung jedoch wegen auslieferungsrechtlicher Fragen und Problemen mit den Akten aus. Für den neuen Prozess sind bis Januar 2009 43 Verhandlungstage eingeplant.
(ddp)
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