Britische Polizisten gingen wegen einer kritischen Reportage über islamische Prediger gegen Journalisten vor. Nun wurden die Vorwürfe zurückgezogen.
von Fabian Frenzel, jungle-world.com
In Großbritannien wird erneut über die Channel-4-Reportage »Undercover Mosque« diskutiert. Mitte Mai gingen den Verantwortlichen der Nachrichtensendung »Dispatches«, die die kritische Reportage über die Vorgänge in britischen Moscheen produziert hatten, 100000 Pfund Entschädigung und eine offizielle Entschuldigung von der Staatsanwaltschaft und der Polizeibehörde der West Midlands zu. Die Staatsanwaltschaft wendete damit eine Verleumdungsklage der Journalisten ab. Die Polizei der Region hatte ihnen vorgeworfen, islamische Institutionen und Prediger unfair darzustellen.
Zwei Jahre lang hatte ein Journalist verdeckt in verschiedenen Moscheen recherchiert und dabei heimlich Predigten und seine Unterhaltungen mit offiziellen Vertretern der Moscheen gefilmt. Das Ergebnis schockierte im Januar 2007 die britische Öffentlichkeit. Zu sehen war, wie Aufrufe zur Gewalt und die Ideologie des globalen Islamismus in Großbritanniens größten Moscheen verbreitet wurden, von Imamen und Organisationen, die der britischen Regierung als Partner im Bemühen um das friedliche Zusammenleben und im Kampf gegen den Terrorismus galten. Die Polizei der West Midlands erklärte nun in einer Pressemitteilung, sie sehe ein, dass sie den Journalisten zu Unrecht unfaire Berichterstattung vorgeworfen habe. Kevin Sutcliffe von Channel 4 erwiderte, er erwarte, dass britische Behörden unabhängigen Journalismus schützten und nach Kräften unterstützten und nicht durch unbegründete Angriffe in Verruf brächten.
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