Matthias Jochheim beispielsweise, Mediziner und für die Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) an Bord der Mavi Marmara, hielt die IHH in einem Interview des Kölner Stadt-Anzeigers allen Ernstes für „eine Art Rotes Kreuz der Türkei“. Bei den Vorbereitungstreffen habe man „keinen Zweifel an der pazifistischen Gesinnung“ dieser Einrichtung gehabt. „Aber man kann“, fuhr Jochheim fort, „natürlich nie wissen, ob sich darunter auch ideologisch Verbrämte oder Hamas-Sympathisanten befinden“ – und man wollte es vermutlich ohnehin nicht. Das Vorgehen gegen die israelische Spezialeinheit sei jedenfalls ein legitimer Akt der Verteidigung gewesen; allenfalls „Holzknüppel“ seien dabei zum Einsatz gekommen, glaubt Jochheim, darin einig mit Norman Paech, der deren Zahl auf zweieinhalb taxierte und im Übrigen den – teilweise gelungenen – Versuch, „die Soldaten zu entwaffnen“, richtig fand. In einem taz-Interview verstieg Paech sich auf die Frage, ob sich Waffen an Bord des Schiffes befunden hätten, sogar zu der Behauptung: „Überhaupt nicht. Der Mossad war vom ersten Tag dieser Aktion an dabei. Er wusste über alles Bescheid.“ So hört sich das an, wenn ein „Israelkritiker“ aus seinem Herzen keine Mördergrube macht.
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