Am 27. Januar wird auch in Rostock anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz der Opfer des Nazismus gedacht werden.
Die DIG-Hochschulgruppe betrachtet es als unverzichtbar, nicht zuletzt auch im Rahmen des Holocaustgedenktages an die von Deutschland ausgehenden präzedenzlosen Genozidverbrechen öffentlich zu erinnern. Wir weisen alle Bestrebungen zurück, diese Verbrechen als mehr oder weniger unvermeidliche Folgeerscheinungen von Krieg umzuinterpretieren und auf diese Weise zu verharmlosen.
Die Vorstellung, eine „Lehre aus der deutschen Geschichte“ lasse sich in der Aufforderung: „Nieder wieder Krieg!“, fassen, halten wir für kritikbedürftig. Sie blendet die historische Tatsache aus, dass die militärische Niederschlagung des „Dritten Reiches“ ungeheuerliche Opfer erforderte, die die ihre Freiheit gegen den Nazismus verteidigenden Nationen erbringen mussten, um das Regime vom Erdboden zum Verschwinden zu bringen, das „Auschwitz“ hervorgebracht hatte. Wie es Paul Spiegel, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, einst gültig formulierte:
„Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder.“ Und: „Man kann nicht a priori Nein zum Krieg sagen. Die Konzentrationslager wurden auch nicht von Friedensdemonstrationen befreit, sondern von der Roten Armee.“
Die Erkenntnis, dass eine Welt des Friedens und der Freiheit, eine Welt ohne Faschismus erst noch zu erreichen ist, kommt in dem Schwur von Buchenwald vom 19. April 1945 zum Tragen, in dem es heißt:
„Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Derzeit findet z. B. in Appellen, die Islamische „Republik“ Iran unter keinen Umständen militärisch daran zu hindern, nuklear aufzurüsten, die Bereitschaft zur „friedlichen Koexistenz“ mit Mördern und Faschisten ihren Ausdruck. Solche „Friedens“-Proklamationen sind mit der antifaschistischen Tradition offenkundig nicht nur unvereinbar; sie verhalten sich zu dieser Tradition diametral.
Isaak Rohde und Daniel Leon Schikora
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