Ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen ruft unter
dem Motto „Gegen den antisemitischen Al Quds-Marsch - Für Solidarität
mit Israel und Freiheit im Iran!“ zu einer Demonstration am Samstag, den
11. Juli 2015 in Berlin auf. Mehrere Hundert Teilnehmer werden
erwartet.
Die Berliner Bundestagsabgeordnete Cansel Ciziltepe (SPD) unterstützt
die Demonstration: “70 Jahre nach dem Ende des Holocaust wird in Berlin
die Vernichtung der größten jüdischen Gemeinschaft der Welt propagiert.
Antisemitismus bedroht nicht nur die Juden in Deutschland, sondern die
gesamte demokratische Gesellschaft. Das dürfen wir zu keinem Zeitpunkt
dulden.“
Klaus-Dieter Gröhler, CDU-Bundestagsabgeordneter für
Charlottenburg-Wilmersdorf, fordert Konsequenzen gegen antisemitische
Hetze: „Antisemitische Hetze und die Unterstützung des islamistischen
Terrorismus sind eine Gefahr für die Demokratie und das friedliche
Zusammenleben. Sie dürfen in Deutschland und insbesondere hier in Berlin
nicht geduldet werden.“
Die Demonstration richtet sich gegen den islamistischen und
antisemitischen Quds-Marsch, der am selben Tag auf dem Kurfürstendamm
stattfindet. Der so genannte „Quds-Tag“ (Quds = arabisch für Jerusalem)
wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Khomeini als politischer
Kampftag für die Eroberung Jerusalems und Vernichtung Israels etabliert.
Auch in Berlin wird dabei zur Zerstörung Israels aufgerufen.
Mike Delberg, Repräsentant der Jüdischen Gemeinde und Vertreter des
Bündnisses, erklärt das Motiv des Protestes: „Es ist unerträglich, dass
mitten in Berlin zur Auslöschung der größten jüdischen Gemeinschaft
dieser Welt aufgerufen wird. Antisemiten marschieren durch die Straßen
unserer Stadt, wir halten entschieden dagegen!“
Den engen Zusammenhang von Judenhass und Homophobie betont Jörg
Steinert vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg:
„Antisemitismus und Hass auf Homosexuelle gehen im iranischen Regime
Hand in Hand. Islamistische Hetze ist in Berlin aber nicht willkommen.
Wir werden deshalb in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis mit
Israel- und Regenbogen-Flaggen für ein friedliches Miteinander
demonstrieren."
Der Quds-Marsch ist nicht nur eine Angelegenheit Berliner Islamisten,
sondern auch eine Machtdemonstration des iranischen Regimes auf
Berliner Straßen. Dr. Kazem Moussavi von der Green Party of Iran weist
auf diesen Zusammenhang hin und fordert die Bundesregierung auf, alles
zu tun, um eine iranische Atombombe zu verhindern: „Wir brauchen scharfe
und wirksame Sanktionen gegen das iranische Atomwaffenprogramm, damit
nicht nur Israel, sondern der gesamte Nahe Osten in Sicherheit und
Frieden leben kann und die Menschen im Iran eine Perspektive für eine
Demokratie und Freiheit haben.“
Auch Bundestagsabgeordnete und Repräsentanten aller im Berliner
Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien rufen zur Demonstration auf.
Neben Vertretern aller im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen
Parteien rufen außerdem die Deutsch-Israelische Gesellschaft, das
Jüdische Studentenzentrum Berlin, das Junge Forum der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die Green Party of Iran, die Kampagne
STOP THE BOMB, die kurdische Organisation KOMKAR, der Lesben- und
Schwulenverband Berlin und Brandenburg, die Organisation Terre des
Femmes und viele andere auf.
Es wird Redebeiträge geben von Repräsentanten der Jüdischen Gemeinde
zu Berlin, Klaus-Dieter Gröhler (CDU, MdB), Barbara Loth (Landesvorstand
SPD Berlin), Dr. Klaus Lederer (Die LINKE), Lukas Krieger (Junge
Union), Deirdre Berger (American Jewish Committee), Dr. Kazem Moussavi
(STOP THE BOMB) und anderen.
Weitere Informationen sowie die Liste der Organisationen, die die
Demonstration bisher unterstützen, finden Sie hier:
http://no-al-quds-tag.de/de/startseite.html.
haolam
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