In der israelischen Hauptstadt Jerusalem haben Sympathisanten der
Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Flugblätter verteilt, in denen sie
Christen „Rache“ androhen. Das meldet die Zeitung „Times of Israel“. Die
Gruppe, die die Handzettel Ende Juni im Osten der Stadt unter die
Menschen brachte, nennt sich „Islamischer Staat in Palästina“. Die
Flugblätter zeigen eine schwarze Flagge, die an die Fahne des IS
erinnert. Die Gruppierung droht den rund 12.000 in Jerusalem lebenden
Christen, sie zu töten, sollten sie die Stadt nicht vor Ende des
islamischen Fastenmonats Ramadan am 18. Juli verlassen haben. Sowohl
christliche als auch islamische Geistliche verurteilten dem Bericht
zufolge die Drohungen. Der Generaldirektor der Caritas in Jerusalem,
Raed Abusahliah, sagte, die Aktion habe viele Christen verunsichert. Sie
zeige zudem die Verwundbarkeit der schrumpfenden christlichen Gemeinde
in Jerusalem.
Einem Bericht des Informationsdienstes Middle East Concern (Anliegen
Mittlerer Osten) zufolge gab es in den vergangenen Monaten bereits
mehrere Übergriffe auf christliche Einrichtungen in Jerusalems Altstadt.
So hätten am 5. Mai muslimische Jugendliche die Häuser mehrerer
christlicher Familien attackiert. Vom Gebäude des Äthiopischen
Patriarchats rissen sie das Kreuz herunter und schmierten
antichristliche Parolen an die Hauswand. Der Imam der Al-Aksa-Moschee
auf dem Tempelberg, Scheich Issam Ameera, habe kürzlich das Video einer
Predigt ins Internet gestellt mit dem Titel „Der Islamische Staat ist
der Hüter von Religion und Staat“. Darin habe er ausgeführt, dass
Muslime permanent mit dem „polytheistischen Feind“ – also Christen – im
Krieg seien.
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