Tuesday, November 24, 2015

Terror: Von Israel lernen, mit Bedrohung zu leben


Was für die USA „der 11. September“ [2001] war, ist für Frankreich „13.11.“, der 13. November 2015. Westliche Medien bezeichnen ihn als den größten Gewaltakt in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg. Für Israel ist das „24/7“ – rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, pausenlos Realität. Das jedenfalls suggeriert eine Grafik, die im Internet kursiert und unter der Überschrift „Paris 13/11“ den Eifelturm zeigt, unter „New York 9/11“ das brennende World Trade Center unmittelbar vor seinem Einsturz, und unter „Israel 24/7“ eine von Qualm und Schmutz, der bis ins Rötliche geht, verdreckte Israelfahne.
Richtig an der Botschaft dieser Grafik ist, dass die Attentäter von 9/11 und 13/11 denselben ideologischen Hintergrund haben, dieselbe „DNA“, wie das „Terrorgeschwulst“, das den jüdischen Staat Israel nicht zur Ruhe kommen lässt. Bislang ist kein wirksames Gegenmittel gefunden..

Es ist weder Armut noch Besatzung, weder Unterdrückung, noch ein Mangel an Bildung, der Palästinenser und auch Palästinenserinnen aller Altersgruppen zu sinnlosen, selbstmörderischen Hassaktionen hinreißt. Vielmehr ist es eine kompromisslose religiöse Ideologie, die immer mehr junge Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht. Nicht Hoffnungslosigkeit treibt sie in den Tod, sondern die Hoffnung auf eine Welt, in der sich alle der Scharia, dem islamischen Recht, unterwerfen. Besonders attraktiv erscheinen in einer immer komplexer wirkenden Welt die klare Einteilung in Gut und Böse, einfache, nicht diskutable Ordnungen und „Action“.
Für Europa ist das Ansinnen dieser Bewegung innerhalb des Islams, die mit dem Auftreten von Mohammed in Abd el-Wahhab im 18. Jahrhundert ihren Anfang nahm, eine Bedrohung seiner Kultur, Rechtsordnung und Gesellschaftsform. Anfang des 20. Jahrhunderts erwuchs aus dem wahhabitischen Islam, der in Saudi-Arabien Staatsreligion ist, die Muslimbruderschaft in Ägypten, deren palästinensischer Arm die Hamas ist. Auch Organisationen wie der Islamische Dschihad oder Al Qaida mit all ihren Abspaltungen, von Boko Haram in Nigeria bis zur Dschemaah Islamija in Indonesien und den Abu Sajaf auf den Philippinen haben ihre Wurzeln in der wahhabitischen Ideologie.
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