Neben dem sunnitischen Saudi-Arabien wirft
Rushdie auch dem schiitischen Iran vor, sehr extreme Vorstellungen vom
Islam in einem weltweiten Netz von Koranschulen zu verbreiten. „Wir
haben es hier mit einem großangelegten Umerziehungsprojekt zu tun“,
sagte Rushdie, der seit 26 Jahren vom iranischen Regime mit dem Tod
bedroht wird. „Dahinter verbirgt sich der Kampf zwischen Saudi-Arabien
und dem Iran um die Vormachtstellung in der islamischen Welt. Ein Kampf,
in dessen Kreuzfeuer wir alle geraten sind.“
Der heimliche Orientalismus Deutschlands,durchleuchtet von Fred Alan Medforth
Tuesday, November 24, 2015
Salman Rushdie wirft dem Westen Naivität vor
Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie wirft dem Westen
Naivität im Umgang mit Saudi-Arabien vor. „Zu den größten Fehlern des
Westens zählt der Irrglaube, dass das saudische Regime uns wohlgesinnt
ist“, sagte Rushdie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dem mehr als
30 Tageszeitungen, unter anderem die MAZ, angehören. Saudi-Arabien sei
maßgeblich verantwortlich für die weltweite Verbreitung
radikalislamischen Gedankenguts in Gestalt des Wahabismus. „Das war eine
winzig kleine Strömung innerhalb des sunnitischen Islam, bis die Saudis
dazu übergingen, mit ihren Öldollars den Wahabismus weltweit zu
propagieren“, sagte Rushdie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
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