Monday, November 30, 2015

Russische Abgeordnete fordern Rückgabe der Hagia Sophia

 Hagia Sophia in Istanbul | © Georges Scherrer
Abgeordnete der russischen Staatsduma haben die Rückgabe der als Museum fungierenden einstigen Kathedrale Hagia Sophia in Istanbul an die orthodoxe Kirche gefordert. Das berichtet am Montag, 30. September, der Wiener Orthodoxe Informationsdienst (OID).
Der Leiter des Duma-Ausschusses für Eigentumsfragen und Koordinator der parlamentarischen Gruppe für den Schutz christlicher Werte, Sergej Gavrilov, wird mit den Worten zitiert, «freundschaftliche Initiativen und Angebote» seien von besonderer Bedeutung, «insbesondere jetzt, da die russisch-türkischen Beziehungen einen Härtetest durchmachen».
«Die russische Seite erachtet es als möglich, zur Frage der Hagia Sophia zurückzukehren, dem historischen Heiligtum der christlichen Welt mit Standort in Konstantinopel; einer historischen byzantinischen Kathedrale, verbunden mit der Geschichte der universellen christlichen Kirche», so der Abgeordnete laut dem OID.
«Wir erwarten einen freundschaftlichen Schritt von der türkischen Seite, nämlich die Rückgabe der Hagia Sophia von Konstantinopel an die Christenheit.» Russland sei bereit, sich finanziell zu beteiligen und «die besten russischen Architekten und Wissenschaftler» für die Restaurierung zu engagieren. «Dieser Schritt würde der Türkei und dem Islam helfen zu zeigen, dass guter Wille über der Politik steht», zitiert der OID Gavrilov.
Die Hagia Sophia, die über Jahrhunderte grösste Kirche des Christentums, wurde nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453 in eine Moschee umgewandelt. 1935, nach der Ausrufung der laizistischen Türkischen Republik, erhielt die Hagia Sophia den bis heute gültigen Status eines Museums, das Millionen Menschen besucht haben. Die Unesco erklärte das Bauwerk 1985 zum Weltkulturerbe. Zuletzt hatten Gefolgsleute des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan die Rückverwandlung in eine Moschee gefordert.
 kath.ch

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