Die Hamburger SPD fordert die lückenlose Aufklärung des sogenannten Ehrenmordes an der Deutsch-Afghanin Morsal O. "Es muss geklärt werden, wer wie gehandelt hat", sagte der migrationspolitische Sprecher der Hamburger SPD, Bülent Ciftlik, am Dienstag auf ddp-Anfrage. Ciftlik dementierte Medienberichte, wonach die SPD mit der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses droht.
Bei einer Sitzung des Kinder-, Familien- und Jugendausschusses sollte Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) am Dienstag Stellung zu den Vorgängen nehmen. "Es wurde zugesagt, dass es nichts zu verbergen gibt und alle Fragen beantwortet werden", sagte Ciftlik.
Er forderte, die gesetzlichen Möglichkeiten zum Schutz von Migrantinnen zu nutzen: "Die Familiengerichte müssen schneller handeln." Viel zu selten würden die Gerichte vom Entzug des Sorgerechts Gebrauch machen, obwohl von einer wiederholten Gefahr für Kinder und Jugendliche durch ihre Familien auszugehen sei.
Morsal O. war am 15. Mai von ihrem 23-jährigen Bruder erstochen worden, weil sie sich von der Familie abgewandt hatte. Zuvor war sie einige Tage in einer Einrichtung des Jugendnotdienstes untergebracht. Da man dort offenbar um die Situation in der Familie wusste, war Kritik am mangelnden Schutz des späteren Opfers aufgekommen.
(ddp)
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