Ein ehemaliger Spion des Bundesnachrichtendienstes (BND) und sein Geliebter aus dem Kosovo müssen sich ab Mittwoch (9.00 Uhr) wegen Geheimnisverrats in München vor Gericht verantworten. Der 42-jährige Berufssoldat Anton Robert K. soll ab 2005 als BND-Mitarbeiter in Pristina seinem offiziell als Übersetzer tätigen Freund Murat A. Zugang zu Staatsgeheimnissen verschafft haben. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft war der BND aufgrund des Vorgehens der beiden Männer gezwungen, den Kontakt zu mindestens 19 Informanten abzubrechen und seine Kosovo-Berichterstattung gegenüber Regierungsstellen zu reduzieren. Daraus sei ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik entstanden.
Seit die Tätigkeit der beiden Männer im März 2008 aufgedeckt wurde, leben sie gemeinsam am Neckar, unterbrochen nur durch eine sechswöchige Untersuchungshaft im Frühjahr 2009. Sollten die Angeklagten für schuldig befunden werden, erwarten sie Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Der Prozess findet in München statt, da der BND seine Zentrale im Vorort Pullach hat.
(ddp/JWD)
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