Seit zehn Wochen ist der aus Uelzen stammende Schüler Marco W. in der Türkei inhaftiert. Man wirft ihm vor, sexuellen Kontakt zu einem 13 Jahre alten Mädchen gehabt und diese nach einem Diskothekenbesuch geküsst zu haben. Vor dem Hintergrund dieser Inhaftierung und des Umganges mit dem deutschen Staatsbürger Marco W. möchten wir alle unsere Leser darauf hinwiesen, dass die türkischen Ermittlungsbehörden ein großes Problem mit Kinderschändern im eigenen Land haben. Marco W. ist kein Kinderschänder. Marco W. hat mit einem 13 Jahre alten Mädchen geschmust, das ist in Europa nicht verboten. Nirgendwo auf der Welt wird aber so oft im Internet nach Kinderpornographie gesucht wie in der Türkei - zumindest laut Google Trends. Die Meldung wurde im Dezember 2006 veröffentlicht. Und sie löste in dem muslimischen Land eine Welle der Empörung aus - und eine lebhafte Debatte in Presse, Parlament und Regierung. Und nirgendwo anders in der Welt gibt es mehr Kinderprostitution als in der Türkei - nur wird eher selten darüber berichtet, weil Nicht-Muslime dazu keinen Zugang haben. Der Missbrauch von Kindern in der Türkei hat unglaubliche Ausmaße, die Süddeutsche Zeitung berichtete etwa im Dezember 2006: "Dem Bericht zufolge ist Kinderprostitution das größte Problem in den Städten, Leidtragende sind vor allem Mädchen zwischen 12 und 18. ,Soziale Normen und Traditionen spielen oft eine größere Rolle als Gesetze‘, heißt es in dem Bericht." Vielleicht wollen türkische Behörden nun an Marco W. ein Exempel statuieren. Einige Veröffentlichungen westlicher Medien über die große Zahl der Kinderschänder in der Türkei hatten in Regierung und Verwaltung jüngst für Wut gesorgt. Nun dreht man den Spieß offenkundig brutal um - und läßt Marco W., dessen Fall der türkischen Regierung derzeit wie gerufen kommt, büßen. Das nennt man gemeinhin ein klassisches Ablenkungsmannöver.
akte islam
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